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Trotz Energiekrise: Therme in Bad Sooden-Allendorf heizt auf 32 Grad

Bad Sooden-Allendorf - Trotz Energiekrise: Therme heizt auf 32°

Auch außen soll das Becken in der Werratal-Therme weiter auf 32 Grad geheizt werden
© Werratal-Therme

Auch außen soll das Becken in der Werratal-Therme weiter auf 32 Grad geheizt werden.

Die Gaspreise schießen durch die Decke, die Politik ruft zum Sparen auf und trotzdem heizt die Werratal-Therme in Bad Sooden-Allendorf (Werra-Meißner-Kreis) die Becken auch künftig weiter auf bis zu 32 Grad Celsius. Das hat die Therme am Freitag bekannt gegeben. "Wir können es uns einfach nicht leisten, diese Energie einzusparen", sagt Kurdirektor Jens Lüdecke. Kältere Becken oder eine Schließung seien nicht drin.

Dahinter steckt kein Trotz, sondern eine simple Rechnung. Schließe man die Therme, fahre man ein größeres Defizit ein, als bei einer weiter geöffneten Therme. Schließlich müsse man auch bei einer Schließung einen "Notbetrieb" aufrecht erhalten, damit die Anlagen nicht beschädigt werden, so Lüdecke im FFH-Gespräch. Auf etwa 20 Grad müssten die Becken trotzdem geheizt werden. Dabei verbrauche man auch Gas, nehme aber nichts ein.

Schließung wäre 100.000 Euro teurer

Unterm Strich sei es mindestens rund 100.000 Euro teurer, die Therme zu schließen, als sie offen zu lassen. Lüdecke konnte diese Modellrechnung aufstellen, weil er aus der Corona-Zeit die Kosten für einen Notbetrieb ohne Besucher kennt. Am Ende zahle die Stadt und damit der Steuerzahler die Rechnung.

Therme wichtig für die Stadt

Zudem sei die Therme enorm wichtig für die gesamte Tourismus-Branche in der Stadt. "Als Kurort fühlen wir uns hier allein gelassen, da die Kommunen dieses Defizit alleine tragen müssen, obwohl wir eine gesamtstaatliche Aufgabe erfüllen. Es ist unklar, woher die Gemeinden das Geld nehmen sollen“, sagt Bürgermeister Frank Hix.

"Leute zahlen nicht für kalte Becken"

Man setzte auf die Treue der Gäste, so Kur-Chef Lüdecke. Anfang September habe man schon die Preise um 30 Prozent erhöht, um auf die gestiegenen Energiekosten zu reagieren. Eingebrochen seien die Besucherzahlen aber nicht, auch weil die Leistung gleich geblieben sei. "Die Leute zahlen nicht für kalte Becken."

Marcel Ruge

Leiter Studio Nordhessen
Marcel Ruge

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