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Eschwege: Falsche Polizisten und Bankmitarbeiter ergaunern 50.000 Euro

Fake-Anrufe in Eschwege - Betrüger ergaunern rund 50.000 Euro

© dpa

Sogenannte "Schockanrufer" haben im Werra-Meißner-Kreis erneut mehrere Zehntausend Euro ergaunert. Die Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Trickbetrügern (Symbolbild).

Betrüger haben im Werra-Meißner-Kreis in diesen Tagen gleich zwei Mal fette Beute gemacht. Ein "Schockanrufer" ergaunerte über 40.000 Euro von einem Ehepaar aus dem Raum Eschwege. Bei einem 43-Jährigen aus Eschwege schlug ein angeblicher Bankmitarbeiter zu - und staubte über 9.000 Euro ab.

Dem Ehepaar wurde laut Polizei bei dem Schockanruf erzählt, ein Angehöriger habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Also müsse eine hohe Kaution gezahlt werden, um eine Haft abzuwenden. Nach entsprechenden Vorbereitungen wurde der Geschädigte am Montag gegen 13.10 Uhr mit seinem Auto zu der Bäckereifiliale in der Reichensächser Straße gelotst und übergab aus dem Auto heraus den Geldbetrag an eine fremde Person.

Polizei hofft auf Hinweise

Zu dem unbekannten männlichen Abholer ist derzeit lediglich bekannt, dass er ca. 40 Jahre alt sein soll und mit einem grauen Kapuzenshirt, einer grauen Jacke und einer schwarzen Hose bekleidet war. Bei einem Telefonat des Geschädigten mit der betreffenden Angehörigen und "angeblichen" Unfallverursacherin im Nachgang der Geldübergabe kam der Betrug dann letztlich ans Licht. Die Polizei hofft in der Sache auf Hinweise.

Mehrere Überweisungen auf fremdes Konto

Bereits am Samstag erhielt der 43-Jährige den Anruf vom falschen Bankmitarbeiter. Dieser täuschte ihn dahingehend, dass er einen "PushTan-link" auf eine Internetseite des Bankunternehmens einfügen müsse. Bei der Internetseite handelte es sich um eine Fakeseite, wodurch die Betrüger Zugriff auf die sensiblen Daten des Geschädigten erhielten. In der Folge wurden laut Polizei  über das vergangene Wochenende mehrere Überweisungen von dem Konto des Geschädigten getätigt. Insgesamt entstand dadurch ein Schaden von 9528 EUR.

Tipps der Polizei zum Schutz vor solchen Betrügern

  • Lassen Sie sich von einem oder mehreren Anrufern nicht drängen und unter Druck setzen.
  • Lassen Sie sich von dem Anrufer die Telefonnummer der Behörde (Polizei, Staatsanwaltschaft o.ä.) geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.
  • Sie können und dürfen das Gespräch jederzeit beenden, um mit ihren Angehörigen oder angeblich betroffenen Personen Rücksprache zu halten, insbesondere bei "finanziellen Forderungen". Nutzen Sie dafür die Ihnen bekannten Rufnummern.
  • Erfüllen Sie keine finanziellen Forderungen, bevor Sie den Sachverhalt nicht überprüft haben.
  • Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen die Möglichkeit einer Überprüfung des Sachverhaltes "aus zeitlicher Dringlichkeit" oder ähnlich fadenscheinigen Gründen nicht gestattet wird.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn die Kommunikation fast gänzlich über Handy abgewickelt werden soll und sie "dauerhaft erreichbar" sein sollen und Gespräche nicht unterbrechen dürfen.
  • In diesem Zusammenhang wird daraufhin gewiesen, dass weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft bei Unfällen die Eltern/Angehörigen anruft und hohe Summen für eine Kaution fordert.
  • Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche.
  • Übergeben Sie in diesem Zusammenhang niemals Geld an unbekannte Personen und seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber jeglichen Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail, Messenger-Diensten oder eben am Telefon.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: über die Amtsleitung oder die Notrufnummer 110 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am Telefon (oder per SMS) erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN) oder nach der Transaktionsnummer (TAN) verlangen.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Kontodaten, Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten heraus.
Marcel Ruge

Leiter Studio Nordhessen
Marcel Ruge

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