Mehrwegangebotspflicht - Pizza in Mehrwegverpackung in Kassel
Seit dem 1. Januar 2023 gilt die sogenannte Mehrwegangebotspflicht. Dadurch soll erreicht werden, dass Einwegverpackungen eingespart werden und Plastikmüll reduziert wird. Die Pflicht war vor eineinhalb Jahren vom Bundestag beschlossen worden.
Läden, die die neue Vorschrift nicht einhalten, riskieren ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. Es gibt allerdings Ausnahmen für kleinere Imbisse und Kioske: Sie müssen lediglich auf Anfrage Speisen und Getränke in selbst mitgebrachte Mehrwegbehältnisse füllen.
Kasseler Pizzerien als Vorreiter
In bestimmten Kasseler Pizzerien wird ein neues Mehrwegsystem getestet. In den Dinos-Filialen und bei der Pizzeria Solo können Kunden ein Mehrwegsystem für Pizzabehälter nutzen. Dabei soll die Umwelt geschont werden und die Pizza bis zu 40 Minuten warm bleiben. Kunden können bei ihrer Onlinebestellung auswählen, ob es ein herkömmlicher Pappkarton oder die neuen Mehrwegverpackungen des Start-Ups rezzeat sein sollen. Die Boxen aus expandiertem Polypropylen sollen zu 90 % aus Luft sein, teilte Mitgründer Maximilian Goricki, Mitarbeiter beim Kasseler Recycling-Unternehmen General-Industries, im FFH-Interview mit. Sie seien damit nicht nur umweltfreundlicher als der herkömmliche Karton, sie sollen auch länger warm halten können.
Mitgründer der rezzeat App Maximilian Goricki
Bestellung läuft digital und ohne Bargeld
Jede Mehrwegbox ist mit einem einzigartigen QR-Code versehen, der bei der Übergabe eingescannt wird. Dabei zahlt der Kunde kein Pfand, muss den Behälter aber innerhalb von 14 Tagen zurückgeben - eine erneute Bestellung mit Austausch der Box ist auch möglich. Erst wenn er die Frist versäumt, werden zehn Euro fällig. Die Rezzeat App ist im Google Play Store und im App-Store erhältlich. Die Betreiber erhoffen sich nun, dass durch die neue Angebotspflicht mehr Gastronomen einsteigen und die Kunden entsprechend an vielen Stellen ihren Mehrwegbehälter auch wieder abgeben können.
Wolfram Deppe Chef von Dinos Pizza in Kassel
Fulda bietet RECUP an
Ähnlich wie in Kassel gibt es auch in Fulda eine App, der sich mehrere Gastronomen angeschlossen haben. Das sogenannte RECUP-System funktioniert unter anderem mit Kaffeebechern. Der Kaffee kann in einem Laden gekauft und der Becher in einem anderen Laden wieder abgegeben werden. Hier wird ein Pfand von einem Euro pro Becher fällig.
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