Bewaffnete in Bad Karlshafen: Bundeswehrübung sorgt für Angst
Bewaffnete in Bad Karlshafen - Bundeswehrübung sorgt für Angst an Schule
Eine Übung der Bundeswehr in Bad Karlshafen (Kreis Kassel) hat am Dienstagmittag zu Fehlalarmen an zwei Schulen geführt. Bewohner riefen die Polizei, nachdem sie vermummte und bewaffnete Personen beobachtet hatten. Sogar eine Schulpsychologin musste eingeschaltet werden.
Die Übung mit 27 Soldaten war weder Polizei noch Bevölkerung bekannt. „Wir wurden um 13.20 Uhr von der Polizei informiert, dass wir alle Kinder wieder in die Schule holen und alle Türen verschließen sollen“, sagte der Leiter der Marie-Durand-Schule, Driton Mazrekaj. Die angrenzende Grundschule wäre auch informiert worden. Schüler und Lehrer seien verängstigt gewesen.
Kinder bekommen Hilfe von Psychologen
Nach 45 Minuten gab es dann Entwarnung. Doch die Kinder hatten auch am nächsten Tag noch Redebedarf. Mehr als 50 Kinder nahmen das Angebot der Schulpsychologinnen am Mittwoch in Anspruch.
Kommunikation soll verbessert werden
Die Gemeindeverwaltung und der Bürgermeister seien laut Bundeswehr vor einigen Wochen benachrichtigt worden. „Die Missverständnisse rund um die Orientierungsübung im Raum Bad Karlshafen bedaure ich insbesondere mit Blick auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte sehr", sagte Oberstleutnant Andreas Golks, Kommandeur Versorgungsbataillon 7 aus Unna, am Donnerstag. Man wolle jetzt die Kommunikation von Bundeswehr und Gemeindeverwaltung verbessern.
Bürgermeister: Wussten nichts von Waffen
Bad Karlshafens Bürgermeister Marcus Dittrich erklärte, die Bundeswehr habe bei der Stadt Informationen zu Wanderwegen im Rahmen der Durchführung des Orientierungsmarsches angefragt. "Wir haben aber keine Anhaltspunkte gehabt, weiter darüber zu informieren", erläuterte er. "Wir hatten keine formale Zuständigkeit in Form einer Genehmigungserteilung oder Ähnliches und wussten den genauen Hintergrund nicht, etwa dass dort Personen mit Waffen unterwegs sein werden."