Neues Gutachten zu Tramstrecke - Bleibt Harleshausen ohne Tram-Anbindung?
Rückschlag für die Pläne einer Tram-Strecke nach Kassel-Harleshausen. Ein aktuelles Gutachten hat ergeben, dass die errechneten Kosten dafür den zu erwartenden volkswirtschaftlichen Nutzen deutlich übersteigen würden.
Konkret wurde die Förderfähigkeit der Straßenbahneubaustrecke von der Kasseler City nach Harleshausen durch Bundesmittel geprüft. Das Gutachten, das im Auftrag der Kasseler Verkehrsgesellschaft erstellt wurde, ermittelte einen Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) von 0,1. Für eine Förderung wäre der Wert 1 erforderlich.
Harleshausen bereits über Regiotram und Busse angebunden
Ausschlaggebend sei, dass der Nutzen der Straßenbahn zu gering gegenüber den bereits bestehenden Anbindungen ist. Harleshausen sei demnach bereits über die Regiotram sowie die Buslinien 10, 11, 12 und 110 an den Bahnhof Wilhelmshöhe und die Innenstadt angebunden. Damit sei Harleshausen über viele verschiedene ÖPNV-Verbindungen erreichbar und eine Bündelung des Verkehrs auf nur eine Straßenbahnachse schwer möglich.
Keinen Zeitvorteil durch Tram
Zudem müsse erwartet werden, dass im Vergleich zum Bus die Straßenbahn keinen Zeitvorteil biete. Da die Trasse größtenteils im Straßenraum verliefe, würde auch die Straßenbahn laut Gutachten im Straßenverkehr „mitschwimmen“. Demnach würde der NKI auch dann unter 1 bleiben, wenn die geplante Strecke gekürzt oder die Streckenführung verändert werde
KVG will Anbindung verbessern
Die KVG will die Ergebnisse der gutachterlichen Untersuchung genau anschauen, um daraus weitere Anhaltspunkte für eine kontinuierliche Verbesserung der Anbindung von Harleshausen zu bekommen