Bad Sooden-Allendorf - Bürgerentscheid zum Soundgarten Open Air
Was soll passieren mit dem Bootshaus in Bad Sooden-Allendorf? Das kleine Gebäude an der Werra spaltet derzeit die Menschen, denn vom Bootshaus hängt auch die Zukunft des beliebten Soundgarten Open Air ab. Am Sonntag gibt es deshalb zeitgleich zur Landtagswahl einen Bürgerentscheid.
Konkret geht es darum, ob das Bootshaus künftig ganzjährig allein vom Eschweger Unternehmen Hessensound, dem Betreiber des Soundgarten Open Air, unter anderem als Technik-Lager genutzt werden und teilweise zurückgebaut werden darf – oder ob der benachbarten Rhenanus-Schule die Möglichkeit offengelassen werden soll, hier Boote unterzubringen.
Rathaus-Koalition ist für Doppelnutzung
Die Rathaus-Koalition von SPD, Grünen und Freien Wählern ist für die Doppelnutzung, sagt SPD-Fraktionschefin Elena Klingmann im FFH-Interview. "Hessensound hat sein Festival sechs Wochen im Jahr, aber in der übrigen Zeit soll auch die Schule die Möglichkeit bekommen, das Bootshaus zu nutzen", so Klingmann. Es gebe zwei Interessengruppen. "Da muss es irgendwie einen Kompromiss geben."
Das Soundgarten Open Air gibt es seit 2020 in Bad Sooden-Allendorf. Es ist als Idee in der Corona-Zeit entstanden, zunächst pandemiebedingt nur mit wenigen Gästen direkt am Werra-Ufer. In diesem Jahr kamen rund 10.000 Besucher und sahen Künstler wie Johannes Oerding, Alle Farben oder Beatrice Egli. HIT RADIO FFH ist Medienpartner des Soundgarten Open Air.
Bürgermeister Hix befürchtet Weggang des Soundgarten
Aktuell nutzt die Schule das Bootshaus nicht. Und sie braucht es auch nicht unbedingt, sagt Bürgermeister Frank Hix (CDU) im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Er und seine Partei unterstützen die Bürgerinitiative, die sich für eine vollständige Verpachtung des Bootshauses an Hessensound ausspricht. Hix befürchtet, dass das Soundgarten Open Air andernfalls künftig nicht mehr in Bad Sooden-Allendorf stattfindet.
"Festival ist Geschenk für die Stadt"
"Sind die Rahmenbedingungen nicht da, sind die Entwicklungsmöglichkeiten nicht da, wird sich Hessensound aus der Stadt zurückziehen müssen", so Hix. Dabei sei das Festival ein Geschenk für die Stadt und wichtig für Einzelhandel und Gastronomie. "Wir zahlen für den Soundgarten als Stadt keinen Cent, haben sogar noch Mieteinnahmen." Zudem gebe es für die Schule Alternativen zum Bootshaus, so Hix.
"Wenn Mehrheit uns nicht will, müssen wir gehen"
Martina Adler von Hessensound wird auf FFH-Anfrage deutlich. "Wenn eine Mehrheit uns beim Bürgerentscheid nicht will, dann müssen wir gehen, dann würde es ab dem nächsten Jahr keinen Soundgarten mehr in Bad Sooden-Allendorf geben", sagt sie. Das Festival werde dann wohl an einem anderen Ort stattfinden. Adler hofft aber, dass es anders kommt. Man brauche die Bootshausfläche schlicht für eine größere Bühne, damit das Festival weiter namhafte Künstler nach Bad Sooden-Allendorf locken könne und zukunftssicher sei.
Den genauen Entscheidungstext zum Bürgerentscheid am Sonntag gibt es hier.