Streit um Airport-Finanzierung - Land irritiert über Kassels OB Schoeller
Mächtig Ärger zwischen der hessischen Landesregierung und dem grünen Kasseler Oberbürgermeister Sven Schoeller. Der hatte vergangene Woche kritisiert, dass der Kassel Airport mit Steuergeldern subventioniert wird – obwohl er selbst stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens ist. Jetzt gibt das Land Kontra.
Er finde es nicht richtig, dass Urlaubsflüge mit öffentlichen Geldern subventioniert werden – das hat Schoeller in einer Diskussion mit Klimaaktivisten der Letzten Generation gesagt. "Das gehört für mich nicht zur öffentlichen Daseinsvorsorge."
Finanzstaatssekretär ist "irritiert"
Für Hessens Finanzstaatssekretär Uwe Becker (CDU) sind die Aussagen von Schoeller ein Unding, sie hätten ihn "irritiert". "Der Aufsichtsrat ist dem Wohl des Unternehmens verpflichtet. Wer den Ausgleich der betriebswirtschaftlichen Kosten in Frage stellt, gefährdet das Unternehmen. Nicht nur das: Der Flughafen ist der Grund, warum viele weitere Unternehmen dort Arbeitsplätze anbieten. Auch sie gefährdet man", sagt er.
"Bedauere Aussagen des Oberbürgermeisters"
Auch Andreas Siebert (SPD), Landrat des Kreises Kassel, und Maik Mackewitz, Bürgermeister der Gemeinde Calden, stellen sich in einer gemeinsamen Presseerklärung hinter die Subventionierung des Airports. "Die Äußerungen des Kasseler Oberbürgermeisters bedauere ich und würde mir wünschen, dass er seine Rolle als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen GmbH anders interpretiert und das Wohl des Unternehmens in den Vordergrund stellt", sagt etwa Mackewitz.
Stadt Kassel gehören 14,5 Prozent vom Airport
Der Stadt Kassel gehören - wie auch dem Landkreis - 14,5 Prozent des Airports, größter Anteilseigner ist das Land Hessen. Die Gemeinde Calden hält 3 Prozent. Zuletzt hat der Airport rund 5 Millionen Euro Minus gemacht - und einen deutlich abgespeckten Winterflugplan vorgelegt.
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