Erneut Wirbel um Flughafen Kassel Airport

Der Regionalflughafen Kassel Airport sorgt erneut für Diskussionen und Kritik. Sven Schoeller, Oberbürgermeister von Kassel und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen GmbH, stellte kürzlich die Subventionen für den Flughafen in Frage.

Diese Aussage folgte auf Proteste der Klimagruppe "Letzte Generation". Die Gruppe hatte den Nutzen des Flughafens öffentlich angezweifelt.

Zweifel an der Wirtschaftlichkeit

Schoeller kritisierte die dauerhafte Subventionierung des Flughafens. Er sieht darin einen möglichen Reputationsschaden für den Wirtschaftsstandort Kassel. Er schlug vor, den Gewerbepark von der Flughafen GmbH zu trennen. Das Land Hessen könnte dann bei Interesse die Anteile der Stadt am Flugbetrieb übernehmen. Dies würde die städtischen Haushalte entlasten, wenn der Flugbetrieb weiterhin verlustreich bleibt.

Wiederholte Proteste

Die Klimagruppe "Letzte Generation" demonstriert regelmäßig gegen den Flughafen. Dieser wurde 2013 zwischen größeren Flughäfen eröffnet. Zuletzt sorgte die Gruppe für Aufsehen, indem sie Bäume auf dem Rollfeld pflanzte und so ein Privatflugzeug stoppte. Der Flughafen ist seit seiner Eröffnung mit 271 Millionen Euro Baukosten defizitär. Im Jahr 2023 betrug das Defizit rund fünf Millionen Euro. Die Passagierzahlen sind weit unter den ursprünglichen Erwartungen.

Kritik und Unterstützung für den Flughafen

Schoellers Äußerungen stießen auf Kritik. Finanzstaatssekretär Uwe Becker versicherte, der Flughafen werde weiterhin von einer breiten Mehrheit unterstützt. Er betonte die volkswirtschaftlichen Vorteile, auch wenn es betriebswirtschaftliche Kosten gibt. Die Landesregierung steht laut Koalitionsvertrag hinter dem Flughafen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Landrat Andreas Siebert hob den Flughafen als wirtschaftlichen Motor hervor. Über 1.300 Arbeitsplätze wurden geschaffen. Weitere Unternehmensansiedlungen im angrenzenden Gewerbepark sind geplant. Auch der Bürgermeister von Calden, Maik Mackewitz, bekräftigte seine Unterstützung für das Projekt. Kassel und die umliegenden Gemeinden stehen weiterhin hinter dem Flughafen und dem dazugehörigen Gewerbepark.