Schwalmstadt: 20-Jährige nach Angriff auf Polizisten erschossen

Im Bereich der Polizeistation Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) ist am Donnerstagmorgen eine 20-Jährige erschossen worden. Nach Angaben des Hessischen Landeskriminalamts hatte die Frau zuvor selbst auf die Polizisten geschossen. 

Am frühen Donnerstagmorgen zog die polizeibekannte Frau nach Angaben des LKA im Außenbereich der Wache eine Waffe und schoss auf die Polizisten. Es kam zum Schusswechsel - die junge Frau wurde schwer verletzt und starb kurze Zeit später im Rettungswagen. Vier Beamte waren an dem Vorfall beteiligt.

Hintergründe unklar

Die Hintergründe der Tat und die genauen Abläufe des Geschehens sind noch unklar. "Wir müssen die weiteren Ermittlungen abwarten", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Marburg am Morgen zu HIT RADIO FFH. Später ergänzte er noch: "Es gibt keine Hinweise auf einen politischen, terroristischen oder ähnlichen Hintergrund." Wie in solchen Fällen üblich, hat das LKA die Ermittlungen übernommen.

Poseck: "Ein gravierendes Ereignis"

Innenminister Roman Poseck (CDU) macht sich am Nachmittag vor Ort in Schwalmstadt ein Bild. "Das ist ein gravierendes Ereignis, das natürlich auch mit den betroffenen Beamtinnen und Beamten etwas macht. Sie waren in großer Gefahr. Sie mussten ihre Schusswaffe einsetzen", sagte Poseck am FFH-Mikro. Zu weiteren Einzelheiten des Vorfalls machte er keine Angaben, auch nicht, wie viele Schüsse abgefeuert worden sind.

Psychologische Betreuung für die Beamten

Eine Beamtin und drei Beamte seien beteiligt gewesen. Sie seien nicht verletzt worden, würden aber psychologisch betreut. "Wir sehen mit großer Sorge, dass Angriffe und Übergriffe auf Einsatzkräfte immer mehr zunehmen. Dem müssen wir wirklich etwas entgegenhalten. Wir müssen zu einer Trendumkehr kommen", so Poseck. Neben dem Innenminister waren unter anderem auch der nordhessische Polizeipräsident Konrad Stelzenbach und der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister in Schwalmstadt.

Innenminister will sich äußern

Die Leiche der 20-Jährigen sollte laut Staatsanwaltschaft noch am Donnerstag obduziert werden. Am Freitag werde man voraussichtlich weitere Einzelheiten nennen können, hieß es auf Anfrage.