Polizisten vor Gericht: Diensthund auf Opfer gehetzt und Tat vertuscht
Polizisten vor Gericht - Hund auf Opfer gehetzt und Tat vertuscht
Zwei Polizisten stehen seit Montag (18.11.) in Kassel vor Gericht. Die beiden 33 und 34 Jahre alten Männer müssen sich unter anderem wegen Körperverletzung im Amt und Verfolgung Unschuldiger verantworten.
Es geht um einen Einsatz im Dezember 2021 wegen einer mutmaßlich aggressiven Person. An der Wohnungstür des 46-Jahre alten Verdächtigen soll ein Polizist laut Anklage ohne ausreichenden Grund den Diensthund auf den Mann gehetzt haben, der wird in den Oberschenkel gebissen. Laut Staatsanwaltschaft ist das Opfer psychisch krank, was den Beamten auch bewusst gewesen sein soll.
Polizisten sollen versucht haben, Tat zu vertuschen
Später sollen die Beamten versucht haben, die Tat zu vertuschen, und dafür ein Strafverfahren gegen das Opfer wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet haben, weil der Mann sich angeblich gewehrt habe. In einem früheren Prozess im Zusammenhang mit dem Vorfall sollen die Beamten in der Sache zudem gelogen haben. Außerdem sollen die Polizisten behauptet haben, dass auf dem Boden in der Nähe des Mannes ein Messer gelegen habe.
Polizisten weisen Vorwürfe zurück
Die Vorwürfe weisen die beiden angeklagten Polizisten zurück. Laut ihrer Darstellung habe sich der 46-Jährige auf dem Boden robbend auf sie zubewegt und in Richtung einem Beamten sowie des Hundes getreten. Auch nach mehrfacher Aufforderung habe er sich nicht festnehmen lassen, weshalb der Hund zum Einsatz gekommen sei. Das Opfer streitet diese Darstellung ab, auch soll kein Messer auf dem Boden in der Nähe gelegen haben. Seine Lebensgefährtin schilderte die Geschehnisse wie er.
Urteil soll im Dezember fallen
Zur Hauptverhandlung sind fünf Zeugen geladen. Ein Urteil wird für Anfang Dezember erwartet.
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