VW in Baunatal: Längste Betriebsversammlung des Werks

Es war die längste Betriebsversammlung in der Geschichte des VW-Werks in Baunatal: Sechseinhalb Stunden lange informierte der Betriebsrat die Beschäftigten über die aktuelle Situation.

Die Stimmung unter den 8.000 Anwesenden beschrieb der Betriebsrats-Vorsitzende Carsten Büchling als bedrückt. Es habe viele Wortmeldungen der Belegschaft gegeben, die ihre Sorgen äußerte.

Unsichere Zukunft für Leiharbeiter

Etwa 1.800 Leiharbeiter und befristet Beschäftigte sind von der aktuellen Entwicklung besonders betroffen. Ihre Arbeitsverträge im Kasseler Werk laufen demnächst aus. Die Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft belastet nicht nur sie, sondern auch deren Familien, so Büchling. Er forderte vom Volkswagen-Management Klarheit für diese Mitarbeiter.

VW will drastisch sparen

Volkswagen hatte zuvor angekündigt, dass im Rahmen des Sparprogramms Werksschließungen und Kündigungen möglich sind. Die nächste Tarifverhandlung ist für den 9. Dezember angesetzt.

Forderungen der Gewerkschaft

Die IG Metall Nordhessen, vertreten durch Oliver Dietzel, zeigte klare Erwartungen an die bevorstehenden Verhandlungen. Man erwarte Bewegung im Umgang mit den Beschäftigten. Auch Hessens Arbeitsministerin Heike Hofmann und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori waren bei der Versammlung anwesend. Baunatal ist als weltgrößtes Komponentenwerk des Volkswagen-Konzerns bedeutend. Doch die Auswirkungen der Sparpläne auf das Werk sind noch unklar.

Gewerkschaft droht mit weiteren Arbeitskämpfen

Büchling und Dietzel kündigten entschlossenen Widerstand gegen die Sparmaßnahmen des Konzerns an. Sollten die Verhandlungen ergebnislos enden, seien weitere Aktionen geplant. Weitere Warnstreiks sind nicht ausgeschlossen. Bei der Eskalation könnte es zu 24-Stunden-Streiks kommen. Falls auch das nicht hilft, sind Urabstimmungen und unbefristete Arbeitskämpfe denkbar. Bereits jetzt hatten sich 12.500 Mitarbeiter an flächendeckenden Warnstreiks beteiligt.

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VW-Chef Oliver Blume stellt sich heute bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Die Belegschaft protestiert seit Tagen, am Montag gab es einen flächendeckenden Warnstreik.