Kreis Hersfeld-Rotenburg - Neuer Wolfsrüde nachgewiesen
Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist dank einer Kotprobe ein neuer Wolf nachgewiesen worden. Das hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mitgeteilt.
Genetisch sei das Tier zuvor erstmals bei Polier in Niedersachsen am 5. Februar 2022 erfasst worden. Der Rüde stammt laut einer genetischen Analyse des wildtiergenetischen Labors der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ursprünglich aus einem Rudel aus dem Territorium "Hoher Fläming" in Sachsen-Anhalt.
Sesshaftigkeit des Rüden nicht nachgewiesen
Im Falle des Rüden handelt es sich den Angaben zufolge um den Erstnachweis dieses Tiers für Hessen - seine Sesshaftigkeit ist damit hingegen nicht nachgewiesen. Als sesshaft gilt ein Wolf erst dann, wenn er über einen Zeitraum von sechs Monaten wiederholt in einem Gebiet nachgewiesen wird, wie das HLNUG erläuterte.
Nur auf der Durchreise?
Ob sich der neue Wolf in Hessen niederlässt oder nur auf der Durchreise ist, müssten weitere Nachweise beim Wolfsmonitoring zeigen. Zuständig dafür ist das Wolfszentrum Hessen des HLNUG, das alle Hinweise und Nachweise sammelt und Informationen zu bestätigten Nachweisen auf seiner Homepage bereitstellt.
Sechs Wolfsterritorien in Hessen
Für ganz Hessen geht das HLNUG derzeit von einem Wolfsrudel aus zwei Elterntieren mit mindestens drei Jährlingen sowie weiteren zwei sesshaften Wolfspaaren aus - davon eines im Wolfsterritorium am Truppenübungsplatz Wildflecken in der Rhön, das ebenfalls nachweislich Nachwuchs hat. Hinzu kommen drei sesshafte Einzelwölfe. Die Tiere wurden in den derzeit insgesamt sechs Wolfsterritorien in Hessen nachgewiesen.