"Spielzeug für Spielplätze" - Aktion in Petersberg sorgt für Diskussion
Petersberg-Marbach ist ein Ort für Familien, hier gibt es viele Spielplätze. Für Anwohner Andreas Herzig haben die allerdings noch zu wenig geboten. Mit einer Anzeige bei Ebay Kleinanzeigen suchte er nach Spielsachen, um sie auf den Spielplätzen zu postieren, damit die Kinder was zum Spielen haben: Kettcars, Bagger, Laufräder und vieles mehr kam so zusammen, teils aus eigener Tasche finanziert. In der Anzeige schreibt er, dass es sein Ziel ist, Kinder mehr nach draußen, eben auf die Spielplätze zu ziehen, damit sie wegkommen von TV und Konsole. Mit der Gemeinde abgesprochen war die Aktion allerdings nicht und die Verantwortlichen dort sind wegen der Sache nicht besonders glücklich.
Mit einem Posting bei Facebook machte die Gemeinde zunächst einen Aufruf, die Spielsachen zu entfernen. Ende März würden sie sonst eingesammelt werden. Die Gemeinde mutmaßte sogar, es könnte sich um eine illegale Müllentsorgung handeln. Von einer Leserin wurde die Gemeinde dann auf die Aktion von Andreas Herzig aufmerksam gemacht. Gemeindesprecher Sebastian Kircher hat dann auch gleich Kontakt zu Herzig aufgenommen und ihm die Bedenken der Gemeinde erklärt. Im Interview mit HIT RADIO FFH sagt Kircher, dass die Spielgeräte wie Rutschen und Schaukeln regelmäßig auf ihre Sicherheit geprüft würden. Das gelte aber nicht für die Spielsachen, die Andreas Herzig auf den Spielplätzen verteilt hat, seien nur für den privaten Gebrauch gedacht. Die Sorge der Gemeinde: Was ist, wenn sich ein Kind verletzt?
Bedenken nicht unberechtigt
Kunststoff wird, wenn er rund um die Uhr der Witterung ausgesetzt ist, schneller spröde und neigt leichter zum Reißen oder Brechen. So können messerscharfe Kanten entstehen, an denen man sich sehr schnell verletzen kann. FFH-Reporterin Hannah Mickler hat sich auf den Spielplätzen umgesehen und auch einige Spielsachen gefunden, die beschädigt oder zerbrochen waren. Andreas Herzig betont aber, dass diese Spielsachen nicht zu denen gehören, die er bereitgestellt hat. Damit stellt sich aber zugleich die Frage: Wer kümmert sich um diese Spielsachen und wer kontrolliert, dass alle anderen in Schuss sind und bleiben?
Internetgemeinschaft steht hinter Herzig
Die Ankündigung der Gemeinde, die Spielsachen Ende März einzusammeln, wenn sie nicht abgeholt werden, sorgt insbesondere bei Facebook jedenfalls für viel Unmut. Die Eltern aus der Region stehen voll hinter Andreas Herzig und loben die Aktion. Herzig selbst zeigt aber nach einem ersten Gespräch mit der Gemeinde Verständnis für die Bedenken. Am morgigen Freitag trifft er sich mit Vertretern der Gemeinde, um über mögliche Lösungen zu diskutieren. Gemeindesprecher Sebastian Kircher brachte beispielsweise die Idee ins Gespräch, vor Ort Boxen für die Spielzeuge aufzustellen, damit diese geschützter sind.