Für leichteren Abschied - "Schnuller-Briefkasten" in Gelnhausen
Wenn Kleinkinder von ihrem Schnuller entwöhnt werden sollen, fließen oft Tränen. Denn für viele Kinder ist der Schnuller unverzichtbar und ein Mittel zur Beruhigung. Allerdings drohen bei zu langem Gebrauch unter anderem Zahnfehlstellungen. Um den Kindern den Abschied vom Schnuller zu erleichtern, hat die Stadt Gelnhausen nun neben dem "Schnullerbaum" auch einen "Schnuller-Briefkasten" installiert.
Der Schnullerbaum wurde während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen, um den Eltern und Kleinkindern dabei zu helfen, sich von ihren Schnullern zu trennen. Die abgegebenen Schnuller werden an einen Baum gehängt. So sehen die Kinder, dass sie nicht die einzigen sind, die ihre Schnuller abgeben müssen.
Der Briefkasten der Schnullerfee
Jetzt gibt es zusätzlich zu dem Baum noch den Briefkasten, der direkt neben dem Schnullerbaum an der Rückseite des Main-Kinzig-Forums hängt. In ihn können die Kinder ihre Schnuller einwerfen und einen Brief an die Schnullerfee Marina schreiben. Außerdem liegt in dem Briefkasten noch ein Buch bereit, in das die Kinder Grüße an Marina schreiben können. „Der Briefkasten dient als Treffpunkt und als Anlaufstelle, sodass die Kinder wirklich den Schnullerbaum sehen können und sich da verabschieden können“, sagt Dr. Gunda Adolphi, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Jugendzahnpflege und Sachgebietsleiterin des Zahnärztlichen Dienstes, am FFH-Mikro.
Post von der Schnullerfee
Die Kinder erhalten daraufhin eine Antwort von der Schnullerfee, die ihnen zum Trost einen „magischen Wunsch-Kraft-Stein“ schickt. „Ein Gehilfe der Schnullerfee beantwortet dann die ganzen Briefe, die eingehen, und sorgt dafür, dass die Schnuller auch alle am Schnullerbaum landen. Sie schickt dann den Kraftstein zurück mit einem guten Wunsch und einem Gedicht.“, so Adolphi am FFH-Mikro.
Zu langes Schnuller-Nuckeln kann zu Zahnfehlstellungen führen
„Diese schöne Aktion macht auch darauf aufmerksam, dass der Schnuller zwar zu Beginn Trost spendet und sehr zur Beruhigung des Kindes beiträgt, aber eben nicht unbegrenzt eingesetzt werden sollte. Kieferorthopäden empfehlen, dass Kinder den Schnuller spätestens im Alter von zwei Jahren nicht mehr nutzen sollten. Die Entwöhnung startet idealerweise schon dann, wenn sich die ersten Zähne zeigen, dann wird der Saugreflex allmählich vom Kaureflex abgelöst. Ist der Schnuller in dieser Phase dennoch weiter im Einsatz, kann das negative Folgen für das Zahn- und Kieferwachstum haben“, erläutert Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr in einer Pressemitteilung.
Rechtzeitige Entwöhnung wichtig
Die rechtzeitige Entwöhnung vom Schnuller nuckeln sei also sehr wichtig. „Wenn man zu lange den Schnuller gebraucht, kann es eben passieren, dass es zu Zahnfehlstellungen kommt“, erklärt Dr. Gunda Adolphi im Interview mit FFH. Außerdem finde die Zunge nicht mehr in ihre richtige Lage, sodass es in der Zukunft zu Sprachschwierigkeiten kommen könne.
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