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> Junge Fledermäuse brauchen Unterstützung: NABU-Hotline bietet Hilfe
10.07.2024, 09:44 Uhr
NABU-Hotline bietet Hilfe -
Junge Fledermäuse brauchen Unterstützung
© dpa
Aktuell bekommen Fledermäuse ihren Nachwuchs - und der ist manchmal auf unsere Hilfe angewiesen (Symbolbild).
Momentan bekommen Fledermäuse ihren Nachwuchs und in den "Wochenstuben" ist jede Menge los. Da kann es immer wieder passieren, dass kleine Fledermäuse aus dem Netz fallen und Hilfe brauchen. Darauf macht der Naturschutzbund (NABU) Hessen aufmerksam. Er hat eine extra Fledermaus-Hotline eingerichtet, an der Experten Tipps geben.
Eine kleine Fledermaus purzelt aus ihrem Quartier, stürzt ab, verwaist oder liegt geschwächt am Boden. In diesen Fällen brauchen die kleinen Tiere unbedingt Hilfe. "Die Fledermaus-Babys können ohne menschliche Hilfe meist nicht überleben", so Dr. Kathrin Kaltwaßer vom NABU Hessen im Gespräch mit HIT RADIO FFH.
Kaltwaßer: "Manchmal sind die kleinen Fledermäuse etwas übereifrig und fallen dann aus der Wochenstube."
Dr. Kathrin Kaltwaßer vom NABU erklärt, warum manchmal kleine Fledermäuse hilflos auf dem Boden liegen.
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Wie das mit kleinen Kindern so ist, manchmal ist man einfach neugieriger, als man sportlich ist und fällt dann einfach mal hin. Und das ist jetzt bei unseren kleinen Kindern nicht schlimm, die landen halt auf dem Po und können wieder hoch. Bei einer Fledermaus landet man eben ein bisschen tiefer und findet vielleicht nicht alleine wieder hoch. Und da ist es dann ganz gut, wenn wir Menschen einfach mal eingreifen.
Kleine Fledermäuse meist nur so groß wie eine Walnuss
Die kleinen Fledermäuse sind meist nur so groß wie eine Walnuss. Wer so ein Baby findet, sollte sich auf Erste-Hilfe-Maßnahmen beschränken und dann zügig einen Experten kontaktieren, empfiehlt der NABU. Zu den Maßnahmen gehört, das Tier möglichst mit einem Handschuh oder einem weichen Tuch aufzunehmen und in eine Schachtel mit Luftlöchern zu setzen. Die Löcher sollten sehr klein und die Schachtel sollte gut verschlossen sein, da Fledermäuse richtige Ausbruchskünstler sind. In die Schachtel kommt noch ein Geschirrtuch oder etwas Küchenrolle.
Kaltwaßer: "Die kleine Fledermaus sollte vorsichtig aufgehoben und in eine Pappschachtel gesetzt werden."
Dr. Kathrin Kaltwaßer erklärt die ersten Schritte, wenn ein Fledermaus-Baby gefunden wird.
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Die erste Hilfe ist wirklich ganz einfach, nämlich das Tier mit Handschuhen oder mit einem weichen Tuch vorsichtig aufnehmen und dann in eine kleine Schachtel setzen. Da sollten Luftlöcher drin sein. Jetzt kommt aber der Knackpunkt sozusagen. Fledermäuse sind wirklich Ausbruchskünstler. Das heißt, die Luftlöcher sollten sehr klein sein und die Schachtel sollte wirklich dicht und gut verschlossen sein, sonst sickert ihnen diese Fledermaus raus. In der Schachtel sollte ein weiches Tuch oder ein bisschen Küchenrolle oder ein Geschirrtuch liegen, dass die sich darunter verkriechen kann und keine Angst hat. Dann sollten Sie die Schachtel an einen sicheren Ort stellen, damit das Tier einfach Ruhe hat und keinen Stress, bis es weitergeht. Und wenn es wirklich ein Jungtier ist, dann sollte auch ein bisschen Wärme im Spiel sein. Am besten eine kleine Wärmflasche oder ein Körnerkissen oder so. Das aber in Stoff einpacken, damit der Kontakt zur Hitze nicht zu extrem ist, damit es nicht auskühlt. Und dann geht es ab ans Fledermaus-Telefon, um zu erfahren, wie es weitergeht.
Fledermaus-Telefon vermittelt Experten
Dann sollte man sich an das NABU-Fledermaustelefon wenden. Unter der 030 284 984 5000 werden alle Fragen rund um Fledermäuse beantwortet und regionale Ansprechpartner werden vermittelt. Denn nur Experten könnten einschätzen, wie das weitere Vorgehen sein sollte und was das Fledermaus-Baby benötigt, so der NABU.
Fledermäuse in ganz Hessen verbreitet
Fledermäuse kommen überall in Hessen vor. Sie leben zum Beispiel in Glockentürmen oder auf Dachböden. Deshalb kann es auch überall vorkommen, dass man ein Fledermaus-Baby findet, das Hilfe braucht.