Der Wolf im Main-Kinzig-Kreis - Forderung nach gezieltem Abschuss
Im Main-Kinzig-Kreis sind dieses Jahr schon mehr als ein dutzend Tiere von Wölfen gerissen worden - darunter acht Schafe, vier Stück Damwild, eine Ziege und ein Rotwildkalb.
In diesem Zusammenhang fordern nun Landrat Thorsten Stolz und die Bürgermeister Frank Soer (Flörsbachtal), Victor Röder (Jossgrund), Tobias Weisbecker (Bad Orb), Matthias Schmidt (Biebergemünd) und Dominik Brasch (Bad Soden-Salmünster) schnelle und unbürokratische Hilfen für betroffene Tierhalter. Auch ein gezielter Abschuss von einzelnen Tieren dürfe kein Tabu sein, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Forderung: Gezielte Entnahme eines Wolfes darf kein Tabu sein
Es gebe zwar schon zahlreiche Präventionsmaßnahmen und Hilfsangebote durch die Oberste Naturschutzbehörde. Diese müssten aber besser bekannt gemacht und ausgebaut werden, fordern Landrat und Bürgermeister. Das Land Hessen müsse im begründeten Einzelfall auch die gezielte Entnahme eines Wolfes anordnen und ermöglichen. Das dürfe kein Tabu sein.
Wolf nicht generell zum Abschuss freigeben
Es gehe nicht darum, den Wolf generell zum Abschuss freizugeben - aber wenn ein Wolf immer wieder Weidetiere reiße, müsse es möglich sein, diesen Wolf abzuschießen, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung.
Voigt: "Es muss ein professionelles Wolfsmanagement geben"
Dieser Ansicht ist auch Stephan-Harald Voigt, der Jagdgast in Jossgrund ist. Er berichtet HIT RADIO FFH, dass im Ortsteil Lettgenbrunn ein Wolf ein Schaf auf einer Weide direkt am Ortsrand, nur rund 50 Meter von Häusern entfernt, gerissen hat. Er sagt: "Man darf nicht gegen die Rückkehr des Wolfes sein, denn er ist Teil des Naturreservats, es braucht aber ein professionelles Wolfsmanagement unter Einbeziehung der Betroffenen." Er ist der Ansicht, dass die wachsende Wolfspopulation in Deutschland durch legale Jagd begrenzt werden müsse.
Anlaufstellen bei Fragen und Forderungen
Der Main-Kinzig-Kreis verweist auf folgende Seiten für Fragen und konkrete Hilfe: Das HLNUG hat Informationen für den Fall einer möglichen Begegnung mit einem Wolf, Richtlinien und Förderanträge befinden sich auf der Homepage des Main-Kinzig-Kreises. Zur Meldung eines entsprechenden Vorfalls steht die Wolfshotline unter 0641 2000 95 22 täglich zwischen 8 bis 16 Uhr zur Verfügung (auch an Wochenenden und Feiertagen). Außerhalb dieser Zeiten stehen die ehrenamtliche Ansprechpersonen in den Landkreisen zur Verfügung . Eine Entschädigung kann beim Regierungspräsidium Darmstadt beantragt werden. Ansprechpartner ist hier Ulrich Götz-Heimberger Tel.: 0615/12-6838.