Kinderarztpraxen in Hessen voll - Besserung bei Erkältungswelle in Sicht
Husten, Schnupfen, Halsweh, Fieber, Pseudokrupp, Bindehautentzündung, Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Gerade wer kleine Kinder hat, der weiß, all das macht gerade die Runde. Die Wartezimmer vieler hessischer Kinderarzt-Praxen sind gerappelt voll.
Die (hoffentlich!) letzte Erkältungswelle macht vor allem bei Kindern und Jugendlichen in Hessen aktuell die Runde. Viele Eltern können ein Lied davon singen... Die Kinder husten sich in den Schlaf - wenn sie überhaupt schlafen - und die Eltern brauchen Ausdauer und starke Nerven. Die gute Nachricht: Es sollte bald durchgestanden sein...
Volle Wartezimmer
"Wir Kinderärzte haben immer noch viel zu tun, die Wartezimmer sind aktuell ziemlich voll", bestätigte die Pressesprecherin des Berufsverbandes der hessischen Kinder- und Jugendärzte, Dr. Soraya Seyyedi im Gespräch mit HIT RADIO FFH. Sie betreibt selbst eine Praxis in Wiesbaden: "Das war und ist eine ordentliche Erkältungswelle, mit der wir es hier zu tun haben. Das reicht vom einfachen Schnupfen bis hin zur schweren Bronchitis oder sogar Lungenentzüdungen." Es seien auch auffallend viele ältere Kinder betroffen.
"Zuhause bleiben!"
Schuld an Husten, Schnupfen und Co. sei aktuell vor allem das wechselhafte Wetter der vergangenen Wochen - aber auch die Unvernunft einiger Eltern, die ihre Kinder trotz Erkältung in den Kindergarten bringen oder Unternehmungen machen - dort, wo auch viele andere Familien unterwegs sind. Viren und Bakterien werde damit ein leichtes Spiel gemacht, andere steckten sich an. Der Appell der Expertin an betroffene Eltern: "Behalten Sie ihr krankes Kind zuhause!" Seyyedi verweist auf die Möglichkeit, befristet Kinderkrankengeld zu beziehen.
Die gute Nachricht: Aussicht auf Besserung!
Dr. Seyyedi sagt Betroffenen: "Halten Sie durch, es wird bald besser! In der Regel beruhigt sich die Lage im April deutlich!" Nicht nur Eltern klopfen bei diesen Worten auf Holz, sondern auch Erzieherinnen und Erzieher, vor denen die Erreger ja auch nicht Halt machen: Viele Kitas melden immer noch per Aushang: "Personalmangel wegen Krankheit - bitte bringen Sie Ihr Kind nur, wenn es nicht anders geht."
Lage in den Apotheken: Besser als 2023
Gab es auch in 2023 noch Lieferengpässe, vor allem bei Fiebersäften für Kinder, habe sich die Versorgungslage in den Apotheken etwas entspannt, sagt Seyyedi. Fiebersäfte seien gut zu bekommen, ebenso wie Medikamente gegen andere typische Erkältungsbeschwerden bei Kindern.
Weiterhin Probleme bei Antibiotika
Probleme gebe es aber zum Beispiel immer noch bei höher dosierten Antibiotika. "Da kann es passieren, dass ich ein niedriger dosiertes Antibiotikum verschreiben muss und der Patient oder die Patientin in nur drei Tagen eine ganze Flasche davon trinken muss, um auf die benötigte höhere Dosis zu kommen", berichtet die Ärztin.