Rehe am Fuldaer Zentralfriedhof: Dutzende bei Demo gegen Abschuss
Rehe am Fuldaer Zentralfriedhof - Dutzende bei Demo gegen Abschuss
Das regt viele Menschen in Fulda auf: Auf dem Zentralfriedhof sollen sieben Rehe abgeschossen werden - unter anderem, weil sie regelmäßig Grabschmuck fressen. Laut Polizei haben am Sonntag Nachmittag am Zentralfriedhof mehrere Dutzend Tierschützer gegen den geplanten Abschuss demonstriert.
Schon seit Jahren gibt es immer wieder Beschwerden bei der Stadt, weil die Rehe Blumen und Sträucher von den Gräbern fressen.
Umsiedlung ohne Erfolg
Die Stadt versuchte daraufhin, die Tiere zu betäuben und umzusiedeln – ohne Erfolg. Denn die Wildparks in der Region, die die Rehe hätten aufnehmen müssen, hatten keine Kapazitäten mehr. Und in der freien Natur würden die Rehe vermutlich nicht mehr klar kommen, nach so langer Zeit auf dem Friedhof mit dem üppigen Nahrungsangebot, so Magistratssprecherin Monika Kowoll-Ferger am FFH-Mikro.
Empfehlungsschreiben der Stadt für Grab-Bepflanzung
Dann gab die Stadt ein Empfehlungsschreiben heraus, welche Pflanzen besser nicht auf die Gräber gesetzt werden sollten - Rosen und Margeriten fressen die Rehe zum Beispiel besonders gern. Trotzdem finden die Tiere offensichtlich genug Leckeres auf den Gräbern.
Inzucht-Problem bei den Rehen
Nun sollen die Tiere mit einer Ausnahmeregelung abgeschossen werden. Es wurden bereits Hochsitze auf dem Friedhof aufgestellt, und die erste Bejagung ist bereits erfolgt, so Kowoll-Ferger. Das sei auch eine Tierschutz-Maßnahme, denn es gebe bei den Tieren ein Inzucht-Problem – mehrere Kitze seien kurz nach der Geburt gestorben.
Tierschutz-Verein prüft rechtliche Schritte
Mehrere Tierschutz-Vereine sind damit nicht einverstanden – sie wollen rechtliche Schritte prüfen. "Gibt es keine andere Lösung, als die Rehe auf dem Zentralfriedhof zu töten? Es gibt doch sicherlich Jäger, die eine Treibjagd organisieren könnten", schreibt der Tierschutz-Verein "Pfötchenrettung Fulda e.V." auf seiner Facebook-Seite. Unter anderem wegen des Inzucht-Problems sieht die Stadt Fulda darin aber keine Lösung, so Monika Kowoll-Ferger gegenüber HIT RADIO FFH.