Kautschukgewerkschaft IGBCE - Gute Lösung für Goodyear-Beschäftigte
2023 der Schock in Fulda: Der Reifenhersteller Goodyear kündigt an, sein Werk in Fulda zu schließen. 2025 verlieren mehr als eintausend Beschäftigte ihren Job. Jetzt meldet die Kautschukgewerkschaft IGBCE einen Erfolg: Der Sozialplan für die Beschäftigten steht und ist unterzeichnet.
Gewerkschaftssprecherin Anne Weinschenk sagt, bei einer Betriebsversammlung sei den Beschäftigten das Ergebnis bereits vorgestellt worden und die meisten Kolleginnen und Kollegen seien sehr zufrieden und erleichtert gewesen, weil sie nun wüssten, wie es für sie weiterginge.
Viel Geld oder Arbeitskampf
"Wir haben gesagt: Entweder ihr gebt uns viel Geld oder wir streiken!": Mit diesen Worten fasst Gewerkschaftssprecherin Anne Weinschenk im Gespäch mit HIT RADIO FFH zusammen, wie die IGBCE in die Verhandlungen mit Goodyear gegangen ist.
Budget ausgehandelt
Das Unternehmen habe sich letztlich für die Option "viel Geld" entschieden. Genaue Summen nannte sie auch auf Nachfrage nicht. Es sei ein Budget für Fulda und die anderen betroffenen Standorte in Fürstenwalde, Köln und Hanau vereinbart worden, das sich unter anderem nach der Zahl der Beschäftigten, deren Alter und ihrer Betriebszugehrigkeit richte. Im Gegenzug habe sich die Gewerkschaft bereit erklärt, auf einen Arbeitskampf zu verzichten.
Umqualifizieren
Eine Transfergesellschaft werde sich jetzt um die Qualifizierung der Beschäftigten kümmern. Zwölf Monate lang sollen sie sich für ein neues Beschäftigungsverhältnis weiterqualifizieren können.
Solidarität
Entscheidend für den Erfolg der Verhandlungen sei es gewesen, dass sich die Standorte zusammengetan hätten: „Die Solidarität hat sich gelohnt. Gemeinsam haben wir für jeden mehr erreicht, als wenn wir einzeln verhandelt hätten“, sagt Weinschenk. In dieser Größenordnung und mit dieser Herangehensweise habe es das noch nicht gegeben.
Schließung 2025
Das Reifenwerk in Fulda schließt im dritten Quartal 2025. Laut Goodyear hätten schlechte Marktaussichten und Billigimporte aus Asien die Nachfrage so gesenkt, dass es keine andere Möglichkeit gebe.