Amselsterben in Hessen - Usutu-Virus auf dem Vormarsch
In Hessen sind wieder vermehrt tote und kranke Amseln gemeldet worden. Der Naturschutzbund (NABU) Hessen berichtet von vielen Anrufen, in denen tote oder krank aussehende Amseln beschrieben werden. Der Vogelexperte Bernd Petri vom NABU vermutet, dass das Usutu-Virus dafür verantwortlich ist.
Das Virus wird durch Stechmücken übertragen, deren Verbreitung durch die letzten heißen Sommerwochen begünstigt wurde. Petri fordert naturbelassene Gärten als Rückzugsorte für die Vögel.
NABU ruft zur Meldung auf
Um die Ausbreitung des Usutu-Virus zu überwachen, fordert der NABU die Bevölkerung auf, kranke oder tote Amseln online zu melden. Auf www.nabu.de/usutu können Beobachtungen geteilt werden. Ziel ist es, die Gesamtsituation besser einschätzen zu können. Kranke Vögel zeigen meist ein verändertes Verhalten: Sie haben zerzaustes Gefieder, flüchten nicht mehr und wirken apathisch. Leider gibt es derzeit keine Hilfe für infizierte Amseln.
Saisonaler Anstieg der Todesfälle
Seit dem Auftreten des Usutu-Virus in Deutschland 2010 breitet es sich während der Stechmückensaison aus. Die meisten Todesfälle treten zwischen Mai und September auf. Obwohl es als „Amselsterben“ bekannt ist, können auch andere Vogelarten betroffen sein. Der Virus hat sich von den wärmebegünstigten Regionen des Rheintals weiter nach Norden ausgebreitet. Die feuchte Witterung hat die Entwicklung der Stechmücken dieses Jahr zusätzlich gefördert.