Kleinod im Vogelsberg - Bergmähwiesen sollen "Naturwunder" werden
Besondere ökologische Schätze und Naturphänomene werden jedes Jahr bei der „Naturwunder“-Wahl der Heinz-Sielmann-Stiftung und des Deutschen Wanderverbands ausgezeichnet. Und der Vogelsberg hat sich beworben.
Der Vogelsberg hat sich mit seinen Bergmähwiesen zum Beispiel bei Grebenhain-Herchenhain und am Breungeshainer Hang unterhalb des Hoherodskopfes um die Auszeichnung beworben. Denn ein Naturwunder, das sind die Wiesen wirklich, hat Johannes Euler vom Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg im Interview mit HIT RADIO FFH gesagt: Die Bergmähwiesen hier bei uns im Vogelsberg sind deshalb so besonders, weil sie eine mittlerweile sehr seltene Kulturlandschaft darstellen. Sie werden in der Regel nur ein bis zweimal im Jahr gemäht, und die Landwirte verzichten auf Düngemittel und Pflanzenschutzmittel. Und dadurch ist eine enorme Artenvielfalt entstanden."
Seltene Tier- und Pflanzenarten
Auf den Bergmähwiesen ist zum Beispiel die seltene Teufelskralle zu finden oder der Weichhaarige Pippau. Dadurch gibt es auch sehr viele Insekten und Schmetterlinge. Und davon wiederum profitieren auch die Vögel. "Dadurch, dass die Wiesen sehr spät gemäht werden, haben wir hier auch seltene Vogelarten, die in den Wiesen brüten, wie zum Beispiel das Braunkehlchen, aber auch die Feldlerche und der Wiesenpieper", so Euler.
Euler: "Das ist einzigartig in Europa"
Auf wenigen Quadratmetern sind bis zu 60 verschiedene Pflanzenarten auf den Bergmähwiesen im Vogelsberg zu finden. "Und diese Vielfalt an Arten auf so wenigen Quadratmetern ist eigentlich nahezu einzigartig in Deutschland, aber auch in Europa", so Johannes Euler im FFH-Gespräch.
Bergmähwiesen-Pfad und Familien-Pfad
Die Bergmähwiesen sind außerdem für jeden zugänglich. In Grebenhain- Herchenhain wurde vor einigen Jahren der Bergmähwiesen-Pfad eröffnet. Entlang des Weges wurden Info-Tafeln installiert, die erklären, warum die Wiesen so besonders sind. Und es gibt auch einen Familienpfad, der auf vier Kilometern an den Bergmähwiesen entlangführt.
Wahl läuft noch bis zum dritten Oktober
Noch bis zum 3. Oktober 2024 läuft die Wahl zum Naturwunder. "Wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn wir zahlreiche Stimmen gewinnen können für die Vogelsberger Bergmährwiesen. Unser Ziel ist es, auf jeden Fall unter die Top 3 zu kommen, und deswegen zählt jede Stimme", so Johannes Euler.