Forschungsstation für Schüler: "Biologikum" in Homberg/Ohm eröffnet
Forschungsstation für Schüler - "Biologikum" in Homberg/Ohm eröffnet
Es gibt das Mathematikum in Gießen und das Chemikum in Marburg - und jetzt gibt es auch noch das Biologikum in Homberg Ohm. Anders als bei den anderen Einrichtungen ist das Biologikum aber kein klassisches Mitmach-Museum, sondern eine Forschungsstation für Schülerinnen und Schüler. Und ein prominenter Naturwissenschaftler ist der Wissenschaftliche Direkor.
Prof. Harald Lesch zeigte sich heute bei der Eröffnung des Biologikums sehr interessiert an den Forschungsprojekten, die vorgestellt wurden. Lehramtsstudenten und Studenten von naturwissenschaftlichen Fächern arbeiten zusammen mit Schülerinnen und Schülern. Es geht dabei hauptsächlich um die Themen aus den Bereichen Umweltverschmutzung, Artenvielfalt und Klimawandel.
Forschung an Bakterien, Regenwürmern oder Ölfilmen
An Forschungsstationen zeigten die Studenten und Schüler, wie sie zum Beispiel Bakterien in Petrischalen züchten, die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln und Regenwürmer erforschen oder erforschen, was mit Tieren und Pflanzen passiert, wenn es einen Ölfilm auf dem Wasser gibt.
Biologikum ist Teil des Forschungszentrums Neu-Ulrichstein
Das Biologikum ist aus dem Forschungszentrum Neu-Ulrichstein entstanden, wo schon seit 20 Jahren private, gemeinnützige und staatliche Forschungseinrichtungen zusammen arbeiten. Unmittelbar an das Zentrum grenzen 10 Hektar Wiesen und 30 Hektar Ackerland. Außerdem hat das FNU nach eigenen Angaben Zugriff auf weitere Acker- und Wiesenflächen, die für Versuchszwecke genutzt werden können.
Harald Lesch ist Wissenschaftlicher Direktor
Für Prof. Harald Lesch, der im Vogelsberg aufgewachsen ist, ist das Biologikum eine Herzensangelegenheit. Denn es gehe darum, junge Menschen an naturwissenschaftliche Themen heranzuführen. "Es wird wahrscheinlich ungewohnt sein für viele, dass sie tatsächlich mal wieder selber was mit den Händen machen. Und vielleicht wird es ein ganz neuer Lebensabschnitt werden, dass sie feststellen, ich kann ja selber was machen mit den Händen. Alles das, was wir machen, findet eben nicht an der Tastatur statt, sondern außerhalb des Flachbildschirms", so Lesch am FFH-Mikro.
Lesch will auch selber lehren
Prof. Lesch will auch selbst am Biologikum lehren: "Ich möchte so einen Dreitageskurs mal machen, mit einer Frage, die auf den ersten Blick total irrelevant zu sein scheint, mit unseren aktuellen Problemen. Nämlich: Bewohnbarkeit eines Planeten und unter dem Stichwort "Sind wir alleine im Universum?" Was muss eigentlich ein Planet für Bedingungen erfüllen, damit auf ihm überhaupt Leben entstehen kann? Das wird sicherlich eine Sache sein, die ich regelmäßig machen werde und wann immer man meinen Rat und meine Tat brauchen würde, werde ich hier sein."
Lehrerinnen und Lehrer können sich mit dem Biologikum in Verbindung setzen und für ihre Klassen Termine buchen. Alle Infos dazu gibt es hier.