Frankfurt: Fortsetzung Feldmann-Prozess-Verteidiger wirft hin
Fortsetzung Feldmann-Prozess - Verteidiger wirft das Handtuch
Drei Tage nach der Abwahl des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) ist der Prozess gegen den 64-Jährigen wegen Korruptionsverdachts fortgesetzt worden. Zum letzten Verhandlungstermin am Landgericht war Feldmann nicht erschienen, da er wegen eines "psychischen Ausnahmezustands" nicht verhandlungsfähig gewesen sei.
Im Prozess gegen den abgewählten Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hat am Mittwoch die Frage im Mittelpunkt gestanden, wie dessen Frau eine überbezahlte Leitungsfunktion in einer deutsch-türkischen Kita der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Frankfurt erhalten hat.
Nicht die nötige Qualifikation gehabt
Die zu dem Zeitpunkt für Personalangelegenheiten in den Awo-Kindertagesstätten zuständige Mitarbeiterin sagte als Zeugin vor dem Frankfurter Landgericht, die damalige Freundin Feldmanns sei an ihr vorbei von der Awo-Leitung für den Posten ausgewählt worden. Die damalige Freundin Feldmanns habe zum Zeitpunkt weder die nötige Qualifikation noch die Berufserfahrung gehabt, sagte die Zeugin. Doch ihr sei vermittelt worden, dass es sich um "eine klare Order" handele.
Mehr Geld als üblich bekommen
Die von ihr befürwortete tarifliche Einstufung - die bereits großzügig gewesen wäre - habe die Awo-Leitung erhöht und der damaligen Freundin Feldmanns zudem einen Dienstwagen zugesprochen, ohne dass es dafür einen nachvollziehbaren Grund gegeben habe.
Feldmanns Verteidiger wirft hin
Zu Beginn des vierten Verhandlungstages hat einer der beiden Anwälte das Mandat niedergelegt. Das berichten mehrere Medien. Der Frankfurter Star-Anwalt Ulrich Endres hat demnach das Handtuch geworfen und vertritt nicht länger den OB. Endres habe das Mandat ohne Gründe zu nennen niedergelegt, heißt es. Feldmann hat neben seinem Anwalt David Hofferberth aber schon einen neuen, zweiten Anwalt an seine Seite geholt.
OB streitet alle Vorwürfe ab
Der Oberbürgerneister war am Sonntag bei einem Bürgerentscheid abgewählt worden, formal ist er noch bis diesen Freitag im Amt, wenn das endgültige Ergebnis festgestellt wird. Die Staatsanwaltschaft wirft Feldmann vor, von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Spendengelder und andere Vorteile angenommen zu haben. Im Gegenzug habe er die Interessen des Sozialverbands wohlwollend berücksichtigen wollen. Feldmann hat die Vorwürfe zurückgewiesen.