Der "Ruppscher Express" wird von Wolf-Dieter Hasler gefahren und bringt die Ruppertshainer nach Fischbach
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Kein Durchkommen auf der Hauptstraße zwischen Ruppertshain und Fischbach.
Die L0316, die in Kelkheim die beiden Ortsteile verbindet, ist seit Mitte September für den gesamten Verkehr wegen einer Grundsanierung gesperrt.
Für Bürgermeister Albrecht Kündiger ist die Sanierung schon seit längerer Zeit ein wichtiges Projekt und er betont, wie sanierungsbedürftig die Straße ist. Er wisse aber auch, dass die Aktion für die Bürger Einschränkungen bedeutet.
Albrecht Kündiger, Bürgermeister von Kelkheim
"Die Ruppertshainer wissen, wie notwendig es ist, dass die Straße saniert wird"
Die Ruppertshainer wissen, wie notwendig das ist, dass die Straße hier saniert wird. Sie haben sie auch immer gefordert. Die Beeinträchtigung sind die großen Umleitungsstrecken, die wir jetzt den Bürgern auferlegen müssen. Bergkönigstein ist in zwölf Kilometer mehr, also ist schon ein gewaltiger Zeitaufwand. Das ist eine erhebliche Beeinträchtigung für die Bevölkerung hier in Ruppertshain.
Für die Geschäfte in Fischbach bricht durch die Sperrung eine große Einnahmequelle weg, da die fast 4.500 Pendler, die die Straße täglich nutzen, nicht mehr kommen.
Wir hatten am Anfang bis zu 70 Prozent Einbußen und jetzt sind es immer noch bis zu 55 Prozent. Wir haben ja sowieso schon keine Laufkundschaft hier in Fischbach, weil die Straße auch schon gesperrt ist. Und wir sind halt auf die Stammkunden angewiesen. Mittlerweile sind wir bei 50 Prozent. Das Wochenende ist auch so lala. Wir haben schon eine Mitarbeiterin entlassen. Die Öffnungszeiten haben wir verkürzt.
Bei einer Bürgerversammlung zum Thema hatte der Ruppertshainer Bürger Wolf-Dieter Hasler eine Idee: Er fährt jetzt einen privaten Shuttlebus, den "Ruppschen Express", montags, mittwochs und freitags die Umleitungsstrecke von Ruppertshain nach Fischbach, um Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, nach Fischbach zu bringen.
Albrecht Kündiger, Bürgermeister von Kelkheim
"Ich bin froh, dass wir nicht nur Leute haben, die sich beschweren, sondern auch welche, die konstruktive Ideen entwickeln"
Ich bin sehr froh darum, dass wir hier nicht nur Leute haben, die sich beschweren, sondern auch Leute haben, die konstruktive Ideen entwickeln. Eine Idee ist, dass hier Robert seiner Bürger gesagt haben, wir machen so etwas wie einen Shuttlebus, um den Fischbacher Handel zu unterstützen, der dann in den Ortsteil Fischbach fährt. Die Stadt unterstützt das, wir stellen das Fahrzeug und wir zahlen den Sprit dafür.
Weitere Lösungsvorschläge aus der Politik kamen zum einen aus der Opposition von Bürgermeister Kündiger: So sollen die Waldwege für Autos geöffnet werden. Der Bürgermeister lehnt diesen Vorschlag aber ab, da die Wege sehr eng und nur für Fußgänger geeignet seien.
Andererseits begrüßt er den - wie er sagt - "solidarischen Vorschlag" des Königsteiner Bürgermeisters Leonhard Helm, dass die Fischbacher Einzelhändler Stände in Königstein aufstellen können. Kündiger bezweifelt aber, dass die Gewerbetreibenden dazu in der Lage sein werden.