Ballsportler kommen zu kurz - Zu wenig Sporthallen in Frankfurt
In Frankfurt gibt es zu wenig Sport-und Turnhallen und die Vereine haben keinen Platz um die Trainings für ihre verschiedenen Sportarten anbieten zu können. Gerade Ballsportler wie Handballer oder Volleyballer haben ein großes Problem damit, Hallenplätze zu ergattern, beklagt der Frankfurter Sportkreis.
Insgesamt gibt es 420 Sportvereine in Frankfurt, aber nur um die 100 davon haben eine vereinseigene Halle. Der Rest ist auf die öffentlichen oder die den Schulen zugehörigen Hallen angewiesen. Aber von denen gibt es in Frankfurt viel zu wenig oder die Hallen sind zu klein, um dort vernünftig Handball, Volleyball oder Hockey spielen zu können.
Vereine verhängen Aufnahmestopps
Darunter leiden vor allem die Kinder und Jugendlichen, da die Gefahr besteht, dass sie ihre Lieblingssportart gar nicht ausüben können. Inzwischen erlassen die Vereine aufgrund des Platzmangels nämlich Aufnahmestopps. Dies musste vorher nur in den Schwimmvereinen passieren, da die Kapazität an Schwimmhallen schon immer knapp war. Jetzt müssen allerdings die Vereine von allen Sportarten auf diese Mittel zurückgreifen und die Kinder und Jugendlichen auf Wartelisten setzen.
Mehr Jugendliche wollen in Sportvereine eintreten
Der Vorsitzende des Frankfurter Sportkreises Roland Frischkorn weist darauf hin, dass das Problem kein aktuelles ist und dass bereits seitdem 2011 der Sportentwicklungsplan herausgegeben wurde, Sporthallen Mangelware sind. Frischkorn stellt fest, dass die Anmeldungen von Kindern und Jugendlichen in den Sportvereinen eigentlich steigen, dafür aber die Infrastruktur fehle. "Eigentlich wollen immer mehr Kinder in die Sportvereine, und das ist gut."
Jede neue Schule soll eine Halle bekommen
Ideen, wie man das Problem des Hallenmangels lösen könnte, hat der Vorsitzende viele. So könnte man seiner Meinung nach die Sportangebote im öffentlichen Raum weiter ausbauen, wie es beispielsweise im Frankfurter Hafenpark der Fall ist. Weiterhin fordert er von der Stadt, dass bei jeder neuen Schule, die gebaut wird, eine Drei-Felder-Halle direkt dazu zu bauen, damit die Vereine diese Halle dann außerhalb des Schulbetriebs voll nutzen können.
Vereine versuchen mit der Situation umzugehen
Die Sportvereine, die sich hauptsächlich auf Ehrenamtliche stützen sind in solchen Situationen für ihre Kreativität bekannt. So konnten auch direkt nach der Schließung der Sportstätten 2020 wegen der Pandemie Online-Angebote geschaffen werden. „So viel Flexibilität würde ich mir auch von der Verwaltung wünschen“, so Frischkorn.
Frankfurter Sportamt reagiert
Mittlerweile ist das Frankfurter Sportamt bei der Planung von Schulneubauten eingebunden, um sicherzustellen, dass für die wachsende Bevölkerung in Frankfurt genug Sport-und Bewegungsmöglichkeiten vorhanden sind. Auf FFH-Nachfrage teilte das Sportamt mit, "dass in den nächsten Jahren sukzessive zusätzliche Schulturnhallen entstehen, die nach Schulbetrieb dem Vereinsport, bzw. den Frankfurter Turn- und Sportvereinen zur Verfügung stehen."