Frau zu Tode geschleift - Neuer Prozess gegen Todesfahrer
Ein Liebespaar küsst sich auf einem Zebrastreifen, ein Autofahrer fährt beide um und schleift die Frau anschließend zu Tode.
Passiert ist das vor 7-einhalb Jahren in Kriftel im Main-Taunus-Kreis, jetzt wird der Prozess gegen den Todesfahrer vor dem Frankfurter Landgericht neu aufgerollt. In einem ersten Verfahren wurde er zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt – der Staatsanwaltschaft war das aber zu wenig.
Mutwillig umgefahren
Der heute 33 Jahre alte Autofahrer wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, im September 2015 mutwillig auf das Pärchen zugefahren zu sein, das sich am Rande eines Volksfestes auf einem Zebrastreifen küsste.
400 Meter mitgeschleift
Während sich der 38 Jahre alte Mann damals retten konnte, geriet die Frau (41) auf die Motorhaube und danach unter das Fahrzeug. Anschließend wurde sie 400 Meter weit mitgeschleift und getötet. Der Fahrer will davon nichts gemerkt haben obwohl seine Mitfahrer ihn angeblich sogar angeschrien hätten, sofort anzuhalten.
Staatsanwaltschaft geht von vorsätzliches Tötungsdelikt aus
Ein erster Prozess endete im Februar 2018 vor dem Landgericht mit einer Verurteilung des Angeklagten zu fünfeinhalb Jahren Haft. Im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft ging die Schwurgerichtskammer seinerzeit nicht von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt, sondern lediglich von Körperverletzung mit Todesfolge aus. Die Anklagebehörde, deren Vertreter sechseinhalb Jahre Haft wegen Totschlags und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gefordert hatten, legte erfolgreich Revision beim Bundesgerichtshof ein, der das Urteil komplett kassierte und die Sache an das Landgericht zurückverwies.
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