Lärm auf großem Feldberg - Vorerst keine Sperrungen für Motorräder
Vergangenes Jahr waren mehrere Strecken am großen Feldberg aus Lärmschutzgründen zeitweise für Motorradfahrer gesperrt, in der aktuellen Saison ist damit allerdings zunächst nicht zu rechnen.
Noch laufe die Auswertung der Sperrungen im vergangenen Jahr, die als Verkehrsversuch angelegt gewesen seien, teilte der Hochtaunuskreis mit. Es seien Daten zum Verkehrsaufkommen auf verschiedenen Strecken erhoben worden. Sobald das Gutachten vorliege, werde es ergebnisoffen geprüft.
Vorerst keine Streckensperrungen
Bis eine Entscheidung getroffen sei, werde es keine weiteren Streckensperrungen geben. Der Kreis hatte entschieden, jedes zweite Wochenende eines Monats mehrere Strecken für Motorräder zu sperren, auch, um Unfällen entgegenzuwirken. Das Gutachten solle den Einfluss der Lärmpausen auf den Verkehrslärm an den betroffenen Strecken sowie an Ausweichstrecken zeigen, erklärte die Kommune.
Was bringen die "Lärmpausen"?
"Im vergangenen Jahr fanden die „Lärmpausen“ im Rahmen eines Verkehrsversuches statt. Dabei wurden Daten zum Verkehrsaufkommen auf verschiedenen Strecken erhoben. Ein Gutachterbüro ist mit der Auswertung dieser Daten beauftragt", erklärt Barbara Wüst vom Hochtaunuskreis. Dabei soll unter anderem untersucht werden, inwieweit die „Lärmpausen“ Einfluss auf den Verkehrslärm an den betroffenen Strecken sowie an Ausweichstrecken haben, aber auch andere Aspekte wie die Asphaltbeschaffenheit werden untersucht.
Was denken die Motorradfahrer?
Die Motorradbegeisterten, die den Gipfel des großen Feldberges gerne als Ziel ihrer Tour sehen, sind sich in dem Punkt einig, dass die Maßnahme, die Strecke insgesamt zu sperren, unüberlegt und nicht zielführend wäre und man anderen Stellschrauben drehen könnte, um der Lärmbelästigung entgegen zu wirken. Denn dass sich Anwohner vom Lärm gestört fühlen, das sehen alle ein. "Man müsste sich einmal überlegen, warum Maschinen zugelassen sind, die einen Höllenlärm machen", merkt Jürgen Klenner, ein Motorradfahrer aus Frankfurt an und verweist darauf, dass im Fahrzeugschein der Motorräder nur das Standgeräusch, nicht aber der Lärm, den das Fahrzeug in Fahrt macht, vermerkt ist.
Maßnahmen gegen den Lärm
Gegen die Sperrungen hatte auch der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) protestiert. Dessen Sprecher in Hessen, Rainald Mohr, sagte, sein Verband habe dem Landkreis geeignetere Alternativen gegen Motorradlärm vorgeschlagen. Dazu gehörten Temporeduzierungen, die regelmäßig kontrolliert werden sollten. Diese würden Motorradfahrer am lärmintensiven Hoch- und Herunterschalten beispielsweise an Ein- und Ausgängen von Ortschaften hindern. "Leute, die zum Rasen herkommen, die bleiben dann weg", sagte Mohr. Denn dass die Fahrer, die richtig Lärm machen, auf jeden Fall in der Minderheit sind, da sind sich Mohr und die Motorradfahrer auf dem großen Feldberg einig.
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