Neue Überführung in Hanau - Meilenstein für Nordmainische S-Bahn
In Hanau wurde am Dienstag ein Meilenstein für die Nordmainische S-Bahn erreicht. Dort wurde eine neue Eisenbahnüberführung über die Frankfurter Landstraße in Betrieb genommen.
Die Nordmainische S-Bahn soll die Verbindungen innerhalb des Rhein-Main-Gebietes weiter verbessern und Frankfurt, Maintal und Hanau miteinander verbinden. Von Hanau aus können Gäste dann direkt und ohne Umstieg in die Frankfurter Innenstadt fahren.
Nächste Etappe für Nordmainisches Bahn-Projekt
An der Frankfurter Landstraße in Hanau geht eine neue Eisenbahnüberführung in Betrieb: Die soll den alten Bahnübergang an dieser Stelle ersetzen und schafft auch mehr Platz für zusätzliche Kapazität auf der Strecke - weil die Überführung deutlich verbreitert ist.
In Zukunft soll auf der Strecke viergleisig gefahren werden - und deutlich mehr Fahrgäste transportieren. Aktuell nutzen täglich 20.000 Menschen die Strecke zwischen Hanau und Frankfurt. "Wir gehen schon davon aus, dass das dann deutlich mehr werden - vielleicht 30.000", so RMV-Chef Knut Ringat am FFH-Mikro.
Autos fahren jetzt unter den Schienen durch
Ab Mittwoch, den 17. Mai, soll die Straße dann ab 10 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Autos fahren dann unterhalb der Schienen hindurch und müssen so nicht mehr an Bahnschranken warten. Seit Beginn des Baus 2020 mussten sich Autofahrer an der Stelle nämlich gedulden. Damit ist jetzt Schluss, die Eisenbahnüberführung ist sogar einen Monat früher als ursprünglich geplant fertig geworden.
An der Überführung selbst müssen nur noch Kleinigkeiten bearbeitet werden, im Herbst diesen Jahres soll die Bepflanzung folgen.
Völlig neue Strecke zwischen Frankfurt, Maintal und Hanau
Ab 2024 wird die Nordmainische S-Bahn zwischen Frankfurt, Maintal und Hanau gebaut. Laut RMV-Chef Knut Ringat sollen ab 2028 dann die ersten Züge auf der neuen Strecke rollen - mit weniger Verspätung und in höherer Frequenz. Die Strecke ist nämlich völlig abgetrennt vom Fernverkehr. Grundlagen dafür seien laut der Deutschen Bahn schon länger geschaffen, zum Beispiel durch das Anlegen der Tunnelabzweige an der Konstablerwache in der Frankfurter Innenstadt.
Dadurch kann der Bau der gesamten Strecke auch unter "rollendem Rad" stattfinden - der bisherige Verkehr in der Region soll laut Bahn und RMV also während des gesamten Baus aufrecht gehalten.
Weitere Maßnahmen bis 2028
Die Inbetriebnahme der Bahnüberführung ist jetzt ein großer Schritt. Folgende Maßnahmen sollen noch durchgeführt werden:
- Neubau von zwei zusätzlichen Gleisen zwischen Frankfurt und Hanau Hauptbahnhof entlang der bestehenden Strecke
- Bau eines neuen Tunnels mit zwei eingleisigen Röhren zwischen der Station Konstablerwache und Frankfurt (Main) Ost
- Barrierefreier Ausbau der Verkehrsstationen
- Neubau und Anpassung von sieben Eisenbahn-, Straßen-, Geh- und Radwegüberführungen
- Beseitigung von sechs Bahnübergängen
- Anpassung der Oberleitung sowie der Leit- und Sicherungstechnik
- Lärmvorsorgemaßnahmen
- Gleisumbauarbeiten im Hauptbahnhof Hanau
30 Prozent mehr Bahnnutzer bis 2030
Der Bau der Nordmainischen S-Bahn ist Teil des Projektes von RMV und Bahn, bis 2030 rund 30 Prozent mehr Menschen zum Bahnfahren zu bewegen. "Als Symbol ist die Eröffnung der neuen Unterführung in Hanau ein wichtiger Schritt in Richtung der neuen Bahnstrecke. Für die Menschen ist das eine großartige Situation", erklärt RMV-Chef Ringat bei der Eröffnung der Überführung am Dienstag unserer Reporterin.