Diskussion in Frankfurt - Künstliche Intelligenz in der Medizin?
Bessere medizinische Versorgung - durch Künstliche Intelligenz. Nach Ansicht von Gesundheitsexperten soll das in Zukunft gehen.
Rund 400 Teilnehmer haben am Mittwoch beim 9. "eHealth-Kongress" in Frankfurt über die Chancen und Risiken von KI diskutiert. Die Digitalisierung muss nach Einschätzung der Mehrheit der Teilnehmer "weiter und schneller" vorangetrieben werden, so die Veranstalter.
Blutvergiftung 24 Stunden vorher erkennen
Dr. Benjamin Friedrichson von der Uniklinik Frankfurt sagte im Gespräch mit HIT RADIO FFH, dass durch die Künstliche Intelligenz viele tausend Erfahrungen mit in eine Diagnose fließen würden. Eine bevorstehende Sepsis - also eine Blutvergiftung - könne dadurch in der Regel bis zu 24 Stunden vorher erkannt werden.
Schnellere Diagnosen und individuell bessere Behandlungen
"Die behutsame und gezielte Nutzung anonymisierter Gesundheitsdaten im Kontext medizinischer Behandlungen und wissenschaftlicher Forschung ermöglicht, zielgerichteter und genauer zu agieren", sagte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne) laut Pressemitteilung.
Datenhoheit muss bei den Patienten liegen
Gegenüber HIT RADIO FFH sagte Klose, die Politik habe die Aufgabe entsprechende Regeln zu schaffen. Wichtig sei auch, dass die Patienten weiterhin die Herren über ihre Daten blieben. Denn Gesundheitsdaten seien schließlich auch sehr sensible Daten.
Auf einer guten Datenbasis könnten dann Diagnosen schneller gestellt und Behandlungen auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet werden. Das trage auch dazu bei, vorhandene Ressourcen effizienter einzusetzen.
Technikerkrankenkasse: Risiken sollen beherrschbar werden
Auch Krankenkassen sehen eher das Potenzial als die Risiken. "Auch wenn die KI, wie jede neue Technologie, Risiken mit sich bringen könne, sollten wir deshalb nicht auf das Nutzenpotenzial verzichten. "Das Ziel muss es sein, die Risiken beherrschbar zu machen", sagte Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, die zusammen mit dem Ministerium, der Initiative Gesundheitswirtschaft Rhein-Main und der Industrie- und Handelskammer zu dem Kongress eingeladen hatte.