Streik-Gefahr bei Lufthansa - Verhandlungen für Bodenpersonal stocken
Im weiten Reich der Lufthansa hat das Jahr 2024 begonnen, wie das alte aufgehört hat: Mit Pilotenstreiks in einer kleineren Teilgesellschaft. Nach dem fünfstündigen Warnstreik beim neuen Ferienflieger Discover einen Tag vor Heiligabend waren es am vergangenen Wochenende die Piloten der belgischen Tochter Brussels Airlines, die etliche Flüge ausfielen ließen.
Und die Passagiere des umsatzstärksten Luftverkehrskonzerns in Europa müssen sich auf weitere Unannehmlichkeiten einrichten, denn die Tarifverhandlungen im Zeichen des Kranichs erweisen sich erneut als schwierig.
Bodenpersonal fordert 12,5 Prozent mehr Geld
Mit rund 25 000 Beschäftigten ist das Bodenpersonal der Lufthansa-Gruppe in Deutschland als eine der größten Beschäftigtengruppen in die Verhandlungen gestartet. Deren Streikmacht ist unbestritten und die Forderungen kräftig - 12,5 Prozent mehr Geld, Ende der Mehrarbeit im Osten sowie höhere Schichtzulagen und Inflationsausgleichsprämie.
Kein Angebot von Lufthansa
Ein Angebot machte Lufthansa in der ersten Verhandlungsrunde nicht, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilt. Bis zur Fortsetzung der Gespräche am 23. Januar drohen Streiks an den Flughäfen, auch in Frankfurt. "Diese Situation werden wir nun mit den Beschäftigten in den Betrieben diskutieren und daraufhin Entscheidungen zu Streiks treffen", sagt Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Mobilisierung in den Betrieben
Ohne Techniker oder Check-in-Personal kann ein Flieger ebenso wenig abheben wie ohne Piloten oder Flugbegleiter. Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky hatte angesichts der Mobilisierung in den Betrieben bereits in der ersten Runde ein Angebot des Arbeitgebers erwartet.