Nach Angriff auf Polizisten: 27-Jähriger darf wohl kein Lehrer werden
Nach Angriff auf Polizisten - 27-Jähriger darf wohl kein Lehrer werden
Rückschlag für einen angehenden Lehrer vor dem Landgericht Frankfurt: Bei einer Mai-Demo vor drei Jahren hatte der 27-Jährige einen Rauchtopf in Richtung der Polizei geworfen, wurde deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt. Luca S. selbst bestreitet, Beamte attackiert zu haben. Im Berufungsprozess diesen Mittwoch (31.01.) wurde seine Strafe nun allerdings verschärft. Die Lehrerkarriere des 27-Jährigen ist damit wohl endgültig beendet.
Sieben Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung lautet das Urteil im Berufungsprozess am Landgericht Frankfurt. Damit folgte der Richter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Ihr war das erste Urteil - eine Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen - zu niedrig.
Rauchtopf in Richtung Polizei geworfen
Der 27-Jährige hatte bei einer Mai-Demo in Frankfurt vor drei Jahren einen Rauchtopf in Richtung der Polizei geworfen. Während die Staatsanwaltschaft von einem gezielten Angriff auf Beamte ausgeht, bestreitet Luca S. das. Seine Version: Er wollte bei der Demo einem Verletzten helfen, wirft einen in der Nähe des Verletzten liegenden Rauchtopf zur Seite.
Urteil mit beruflichen Konsequenzen
Die Verurteilung hat für den 27-Jährigen auch berufliche Konsequenzen. So untersagte ihm das hessische Kultusministerium das Referendariat. Mit der Verschärfung des Urteils dürften seine Chancen, noch verbeamteter Lehrer zu werden, verbaut sein. Dennoch kündigte Luca S. im Gespräch mit HIT RADIO FFH an, auch gegen das neue Urteil Revision einzulegen.
"Lasst Luca lehren"
Die Unterstützung für den angehenden Lehrer ist groß. Vor Prozessbeginn versammelten sich geschätzt 100 Menschen vor dem Landgericht, um ihr Solidarität mit dem 27-Jährigen auszudrücken. Unter den Demonstrierenden waren viele Schüler, aber auch Kolleginnen und Kollegen. Immer wieder riefen sie: "Lasst Luca lehren!" Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft beteiligte sich an der Demonstration. Für sie ist Luca S. kein Einzelfall. Immer wieder würden kritische Lehrkräfte eingeschüchtert oder an der Ausübung ihres Berufs gehindert, heißt es.