Nach holprigem Start: Laut Bahn fahren S6-Züge jetzt planmäßig
Zwischen FFM und Bad Vilbel - Laut Bahn fahren S6-Züge jetzt planmäßig
Nach mehr als sechs Jahren Bauzeit sollte die Linie 6 der S-Bahn Rhein-Main ab Montag zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel erstmals auf eigenen Gleisen rollen - doch zum Start gab es kleinere Probleme.
Eigentlich sollte die S6 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel ab heute früh auf ihren eigenen Gleisen fahren - nach fast sieben Jahren Bauzeit. Aber der Start verlief holprig - wegen letzter Bauarbeiten, wie ein Sprecher uns auf FFH-Anfrage sagte. Inzwischen sollen die Züge aber planmäßig fahren.
"Die Bahn fährt jetzt wieder, da gab es am Morgen kleine Anlaufschwierigkeiten und wenige Minuten Verspätung", so die Ansage aus Berlin. Nun fahre die S6 auch auf den eigenen Gleisen - wie geplant. Tatsächlich haben sich viele Pendler an der S6-Linie von Mittelhessen nach Frankfurt am Morgen gefragt: Kommt nun eine S-Bahn oder kommt sie nicht?
Züge sollen pünktlicher werden
Der Zweck der Bauarbeiten war, dass die S6 jetzt eigene Gleise bekommen hat und somit die S-Bahn und die Regional- und Fern-Züge parallel und unabhängig von einander fahren können. Die Deutsche Bahn verspricht sich davon vor allem, dass die einzelnen Züge verlässlicher und pünktlicher fahren und ankommen können. "Das sind gute Botschaften die wir den Fahrgästen und Pendlern senden wollen, dass die S-Bahnen und Fernzüge jetzt getrennt fahren", sagt Gerd Dietrich Bolte, der Leiter der DB-Infrastruktur.
Mammutbauprojekt
Die Kosten für den Ausbau haben sich im Vergleich zur eigentlichen Planung noch einmal verdoppelt. Insgesamt 880 Millionen Euro hat das Bauvorhaben jetzt gekostet. Ungefähr drei Viertel davon übernehmen Bund, Länder und Kommunen. Die Bahn begründet den Preisanstieg mit der Inflation. Für die neue viergleisige Strecke haben die Bauarbeiter insgesamt 48 Kilometer Gleise verlegt und auch die Oberleitungen und Signalsysteme ausgetauscht und erneuert. 180.000 Tonnen Schotter wurden insgesamt verbaut.
Bahnhöfe saniert
Zusätzlich wurden die fünf Bahnstationen im Laufe der Strecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel saniert. "Die großen Zahlen zeigen, welche große Bauleistung hier erbracht wurde", sagt Gerd Dietrich Bolte.
Gestresste Pendler
Stressig war die gesamte Bauzeit vor allem für Pendler. Immer wieder fielen sowohl die Züge der S6-Linie, als auch die Regional- und Fernzüge auf der Strecke aus. Zuletzt fuhren die Züge seit Jahresbeginn sieben Wochen lang nicht, denn die Strecke war voll gesperrt. Notlösungen für die Pendler waren zumeist Umleitungen der Züge über Hanau und Friedberg oder der Bus-Ersatzverkehr von Frankfurt nach Bad Vilbel mit großen Umwegen und langen Verzögerungen.
Erneute Sperrungen ab 2026
Da mit der Strecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel jetzt nur der halbe Teil der Strecke saniert wurde, soll ab 2026 also wieder gebaut und saniert werden. Dieses Mal trifft es die zweite Hälfte der Strecke von Bad Vilbel nach Friedberg. Das bedeutet, ab 2026 werden also auch wieder Sperrungen, Umleitungen und Schienenersatzverkehr Teil des Alltags vieler Pendler sein.