Frankfurt: Aufbau von propalästinensischem Camp an Goethe-Uni
Pro-Palästina-Veranstaltungen - Protestcamp auf Gelände der Uni Frankfurt
Die Goethe-Universität Frankfurt hatte rechtliche Schritte geprüft, doch am Campus Westen haben propalästinensische Gruppen ein Protest-Camp aufgebaut. Laut Polizei gab es keine Zwischenfälle.
Propalästinensische Gruppen haben am Montag auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität ein Protestcamp gestartet. Ungefähr 80 Menschen waren bis zum Nachmittag vor Ort, sagte ein Sprecher der Frankfurter Polizei. Bis dato sei die Versammlung ohne Auseinandersetzungen oder Verstöße verlaufen, hieß es weiter. "Alles läuft geordnet ab."
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bauten demnach Pavillons auf einer Wiese der Universität auf und hielten Redebeiträge. Die Auflagen des Ordnungsamtes hielten die Veranstalter ein und es herrsche eine ruhige Atmosphäre, sagte der Sprecher.
Goethe-Uni stellt Eilantrag
Die Goethe-Universität hatte zuvor rechtliche Schritte gegen das Camp geprüft. Am Sonntag teilte sie mit, dass sie mit einem Antrag strengere Auflagen forderte. "Das Ordnungsamt versucht mit seinen Auflagen immerhin, die schlimmsten Auswirkungen des Camps in Grenzen zu halten", sagte der Präsident der Universität, Enrico Schleiff, laut Mitteilung.
Antisemitismusbeauftragter spricht von "Israelhassern"
"Wir verstehen dennoch nicht, warum es für die Ausübung der Versammlungsfreiheit notwendig sein soll, eine ganze Woche lang Zelte auf den Campus zu stellen und dort zu übernachten." Die Universität blicke mit großer Sorge auf die Woche. Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) bezeichnete die Versammlung als "Propaganda-Camp". "Die deutschen Hochschulen werden immer mehr zum Zielobjekt von Israelhassern", sagte er laut Mitteilung.