Virus-Angst in Hamburg - Infizierter Mann in Zug aus Frankfurt
Tödliches Virus in Hamburg - Infizierter Mann in Zug aus Frankfurt
In Hamburg werden aktuell zwei Personen auf das Marburg-Virus untersucht. Eine der betroffenen Personen arbeitete zuvor in einem Krankenhaus in Ruanda, wo das Virus ausgebrochen ist.
Die Hamburger Sozialbehörde bestätigte den Verdacht auf Ansteckung.
Virus lebensbedrohlich
Das Marburg-Virus ist lebensbedrohlich und sorgt für hohes Fieber, Muskelschmerzen und blutiges Erbrechen. Nach Angaben der WHO sterben 24 bis 88 Prozent der Erkrankten.
Erster Ausbruch seit 1967
Seit 1967 gab es keinen weiteren Ausbruch des Marburg-Virus in Deutschland. Der Virusname geht auf die Stadt Marburg zurück, wo sich damals Laborangestellte infizierten. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. Ein bekanntes Virusreservoir ist der Nilflughund.
Reiseverlauf des Verdachtsfalls
Die zwei untersuchten Personen reisten in der Nacht zu Mittwoch von Ruanda nach Frankfurt und weiter nach Hamburg. Einer der beiden, ein Medizinstudent in seinen 20ern, kontaktierte die Ärzte in Hamburg aufgrund grippeähnlicher Symptome. Symptome wie leichtes Unwohlsein und grippeähnliche Anzeichen traten bei ihm auf, jedoch kein Fieber. Vorsorglich isolierte das Gesundheitsamt beide Personen bei ihrer Ankunft am Hamburger Hauptbahnhof.
Medizinische Untersuchungen laufen
Beide Reisenden wurden in einen speziellen Bereich des Universitätsklinikums Eppendorf gebracht. Dort laufen alle notwendigen Untersuchungen. Innerhalb von 24 Stunden sollen verschiedene Krankheiten diagnostiziert werden können. Die Kontaktdaten weiterer Zugreisender wurden erhoben, jedoch sind zurzeit keine Quarantänemaßnahmen geplant. Im Zug befanden sich durchschnittlich 275 Reisende.
Situation in Ruanda
Ruanda meldete kürzlich einen Ausbruch des Marburg-Fiebers. Bis jetzt starben zehn Personen. Bisher sind 29 Fälle bestätigt. Laut Gesundheitsminister Sabin Nsanzimana betreffen die meisten Infektionen das medizinische Personal. Der Berliner Tropenmediziner Maximilian Gertler sagt, dass die unspezifischen Symptome der Krankheit eine Herausforderung darstellen. Dies könne zu unvorsichtiger Blutentnahme führen, womit die Übertragungsgefahr steigt.