Künftig in weiterem Stadtteil - Frankfurt weitet Waffenverbotszone aus
Die Stadt Frankfurt plant, das Waffenverbot auszuweiten. Das erste Jahr der Waffenverbotszone im berüchtigten Bahnhofsviertel habe schon geholfen, die Stadt sicherer zu machen. Künftig soll es länger und in einem weiteren Viertel gelten.
Das erklärt Oberbürgermeister Mike Josef als erste Bilanz nach der Einführung der Verbotszone. Konkret ist in der Zeit zwischen 20.00 Uhr und 5.00 Uhr das Mitführen von Waffen nach dem Waffengesetz sowie von Messern mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Länge von mehr als vier Zentimetern untersagt.
Ausweitung auch auf Alt-Sachsenhausen
So soll im Bahnhofsviertel das Mitbringen von Waffen künftig rund um die Uhr untersagt werden, wie Josef ankündigte. Bislang gelten die Maßnahmen nur in den Abend- und Nachtstunden. Zudem soll im Ausgehviertel Alt-Sachsenhausen an den Wochenendtagen von 20 bis 6 Uhr eine Waffenverbotszone eingeführt werden. Geplant sei, dass die Ausweitung im Dezember umgesetzt werde.
Alleine 66 Messer sichergestellt
Vor genau einem Jahr wurde das Bahnhofsviertel der Mainmetropole zur Waffenverbotszone erklärt. Seitdem wurden laut den Angaben 80 Gegenstände, darunter alleine 66 Messer, sichergestellt. Polizeipräsident Stefan Müller sprach von einem Erfolg, der zur Entwaffnung im Viertel beitrage. Das sei "unmittelbarer Opferschutz".
Waffenverbotszone ist kein Allheilmittel
Müller betont aber auch, dass Terroristen oder andere Menschen, die die feste Absicht hätten jemanden umzubringen, nicht durch solch ein Verbot von ihrem Vorhaben abgebracht werden könnten. Bei Alltagssituationen, wie Rangeleien unter Betrunkenen, könne das Mitführen von Waffen dagegen einen großen Unterschied machen.
Auch neue Kameras wichtig
Auch die Videoüberwachung wurde im Bahnhofsviertel und in der Innenstadt ausgebaut. "24 Stunden am Tag beobachten Polizeibeamte das Geschehen an den Brennpunkten", sagte Müller. Brenzlige Situationen könnten frühzeitig erkannt werden. Die Kameras seien auch ein effektives Mittel zur Aufklärung von Straftaten und hätten eine präventive Wirkung.
Problemzone Bahnhofsviertel
Das Bahnhofviertel gilt als besonders berüchtigt und ist ein Kriminalitäts-Schwerpunkt in der Stadt. Auf einem Gebiet kleiner als ein Quadratkilometer prallen offene Drogenszene, Rotlichtmilieu und Partymeile aufeinander. Es seien bereits erste Erfolge erreicht worden, betonte Josef. Dazu zählten mehr Polizeistreifen, aber auch eine optische Verbesserung oder belebtere Plätze durch mehr Außengastronomie. "Dennoch ist klar: Nachhaltige Veränderungen im Viertel herbeizuführen ist ein Marathon, kein Sprint."
Vier hessische Kommunen mit Waffenverbotszone
Auch in anderen hessischen Städten gibt es Waffenverbotszonen: Nach Wiesbaden, Frankfurt und Limburg wurden vor einigen Woche in Teile der Kasseler Teile der Innenstadt das Mitführen von Waffen ganztägig untersagt. In Darmstadt wird aktuell über eine Einführung diskutiert.