Offenbacher Polizist in U-Haft: Er soll bei Drogendeals geholfen haben
Offenbacher Polizist in U-Haft - Er soll bei Drogendeals geholfen haben
Ein Polizist aus Offenbach soll bei bandenmäßigem Drogenhandel geholfen haben - es geht um die Lieferung mehrerer Tonnen Cannabis. Am vergangenen Donnerstag wurde der Beamte deshalb festgenommen, wie jetzt bekannt wurde.
Der 43-Jährige arbeitete beim Rauschgiftkommisariat des Polizeipräsidium Südosthessen in Offenbach und sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Dies haben die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) bekanntgegeben.
Polizist hilft bei Drogenhandel
Der Polizist soll die mutmaßlichen Drogenhändler persönlich kennen und ihnen geheime Informationen über polizeiliche Maßnahmen weitergegeben haben. Zwischen November 2019 und Juni 2022 soll er ihnen zum Beispiel gesteckt haben, wann Polizeikontrollen durchgeführt werden. Dadurch sollen Cannabis-Lieferungen im unteren einstelligen Tonnenbereich ermöglicht worden sein.
Aussage von Dealer gab finalen Hinweis
Im Zuge des Verfahrens gegen die Drogenhändler wurden Daten von einem sogenannten Krypto-Handy gesichtert, wie Robert Hartmann von der Staatsanwaltschaft gegenüber HIT RADIO FFH erklärt. Schon da hatten die Ermittler eine Vermutung, dass ein Polizei-Beamter mit den Verbrechern unter einer Decke stecken könnte. Nach Aussage von einem der Drogenhändler folgten dann die Durchsuchungen, die Klarheit verschafften und den Kontakt zwischen Polizist und Drogenhändlern bestätigten.
Steuerhinterziehung vorgeworfen
Neben der Beihilfe zum Drogenhandel wird dem Beamten vorgeworfen, Einnahmen aus dem Handel mit Fahrzeugen und Fahrzeugteilen nicht versteuert zu haben. Nach der Durchsuchung seiner Wohnräume und seines Büros am Donnerstag, 7.11. wurde er verhaftet. Ein Haftrichter ordnete dann Untersuchungshaft an.
Weitere Maßnahmen und Ermittlungen
Weitere Ermittlungen, vor allem zum Umfang des Tatbeitrags, möglichen Geheimnisverrats und der Steuervergehen wird vom HLKA weitergeführt. Das Polizeipräsidium Südosthessen hat außerdem disziplinarrechtliche Schritte gegen den Beamten eingeleitet.
Auch gegen die mutmaßlichen Drogenhändler laufen getrennte Ermittlungsverfahren.
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