Tracker-Verbot in Hanauer Kitas - Eltern sollen Kinder nicht mehr orten
Ab Dezember dürfen Kinder in städtischen Kitas in Hanau keine GPS-Tracker, Smartwatches, Handys oder andere ortbare Geräte mehr benutzen. Damit sollen Eltern in der Kita-Zeit ihre Kids nicht mehr orten können.
Dauerhafte Ortung der Kinder sei nämlich "nicht nur überflüssig, sondern sogar kontraproduktiv", erklärt Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Maximilian Bieri. Aus diesem Grund wird die Nutzung solcher GPS-Geräte in städtischen Kitas ab dem 1. Dezember untersagt.
Überwachung stört Kinderrechte
Wie Bieri erklärt, habe jedes Kind das Recht auf Selbstbestimmung und darauf, seine Umwelt frei und ohne Überwachung zu erkunden. Dieses Recht sei durch die "Überwachungsgeräte" eingeschränkt - es könne den Kindern das Gefühl vermittelt werden, unter ständiger Beobachtung zu stehen, so Bieri. Im privaten Umfeld könne solche Kontrolle zur Sicherheit sinnvoll sein, während der Kita-Betreuung nicht.
Kita will Eigenständigkeit fördern
Um Kinder zu mehr Eigenständigkeit zu ermutigen, gebe es in den Kitas einen geschützten, kindergerechten und vertrauensvollen Raum. Diese Räume gehören laut Bieri zu den pädagogischen Konzepten der Kitas, um zu Selbstständigkeit zu ermutigen. "Damit diese Effekte auch einsetzen, ist es nötig, dass sich keine äußeren Einflüsse negativ darauf auswirken“, so der Bürgermeister. Und: „Haben Sie Vertrauen in das Handeln der pädagogischen Fachkräfte", richtet sich Bieri an die Eltern.