Waffenverbot in "Alt-Sachs": FFH-Reporter begleitet Polizei-Kontrolle
Waffenverbot in "Alt-Sachs" - FFH-Reporter begleitet Polizei-Kontrolle
Es ist das Partyviertel von Frankfurt - aber laut Polizei auch ein "Brennpunkt" für Straftaten. Seit Jahresbeginn gilt in Alt-Sachsenhausen eine Waffenverbotszone an den Wochenenden. Unser Reporter hat die Polizei bei den Kontrollen exklusiv begleitet und mit Kneipen-Wirten gesprochen. Warum es in Alt-Sachs manchmal "wie im Zoo" ist.
Freitagabend, kurz vor 20 Uhr. Die Gassen in Alt-Sachs sind noch relativ leer. Das wird sich aber im Laufe der nächsten Stunden ändern, wissen die Polizisten Nadia Najafi und Thomas Mann. Sie und ihre Kollegen machen sich langsam bereit. Für das Party-Volk bedeutet ein Abend dort in der Regel: Viel Alkohol. Für die Polizei: Viel Arbeit.
Mit Alkoholpegel steigt die Gewaltbereitschaft
"Die Vergangenheit zeigt, dass hier viele Menschen verletzt wurden - auch durch Waffen", sagt Polizeisprecher Klemens Hahn. Denn mit dem Alkoholpegel steige auch die Gewaltbereitschaft einiger Menschen. Seit Jahresbeginn gilt deshalb eine Waffenverbotszone in Alt-Sachsenhausen - an den Wochenenden, jeweils von 20 bis 6 Uhr.
Messer und Schlagstock sichergestellt
Das gibt den Beamten die Möglichkeit, präventive Kontrollen durchzuführen - und so blutige Auseinandersetzungen im besten Fall zu verhindern. Fünf Messer und ein Schlagstock seien seit Einführung des Waffenverbots sichergestellt worden, erzählt Hahn.
Erste Kontrollen ohne Auffälligkeiten
Es wird voller in Alt-Sachs. Das Wetter ist gut an diesem Tag, die Temperaturen mild. Deshalb sind relativ viele Menschen draußen unterwegs. Najafi und Mann führen erste Kontrollen durch - in den meisten Fällen ohne Auffälligkeiten. "Perfekt, schönen Abend noch", sagt Najafi zu einer Frau, nachdem sie deren Handtasche unter die Lupe genommen hat.
Flaschenwürfe auf Polizisten
Es ist erst wenige Wochen her, dass ziemlich genau an dieser Stelle eine Frau zwei Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt hat. Wegen Vorfällen wie diesen sind Polizisten besonders sensibilisiert.
Thomas Mann erinnert sich an eine Kontrolle im vergangenen Sommer. Es war 5 Uhr morgens. "Wir wurden bepöbelt und mit Flaschen beworfen. Die halbe Frankfurter Polizei musste anrücken und uns unterstützen."
"Weil sich viele dermaßen zusaufen..."
Das sorgt für Kopfschütteln - auch bei den Gastronomen. Olli Thies sitzt mit Äppler und Kippe an der Bar in der "Klapper 33". In der Eintracht-Kult-Kneipe ist er der Chef. Als unser Reporter nach den nächtlichen Zuständen auf den Gassen fragt, findet Thies eine klare Antwort. "Grauenvoll", sagt er.
Die Probleme in Alt-Sachs würden entstehen, "weil viele sich in Kiosken Wodka kaufen und sich dermaßen zusaufen, dass sie sich nur noch daneben benehmen. Teilweise ist es wie im Zoo." Allerdings mit schlimmen Konsequenzen: Thies sei schon mit Flaschen beworfen worden.
Forderung nach Gläser- und Flaschenverbot
Der Wirt begrüßt das Waffenverbot, es geht ihm aber nicht weit genug. Er fordert auch ein Flaschen- und Gläserverbot auf den Straßen und konsequenteren Lärmschutz.
Schuss mit Pfefferpistole am Ende der Nacht
Für die Polizisten in Alt-Sachs ist es eine lange Nacht. Um viertel vor sechs finden die Beamten einen 21-Jährigen mit roten Augen. Offenbar hat kurz vorher ein Mann nach einer Auseinandersetzung mit einer Pfefferpistole auf ihn geschossen. Der Unbekannte ist geflohen.


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