Erntestart in Südhessen: So früh gab's die Erdbeeren noch nie
Erntestart in Südhessen - So früh gab's die Erdbeeren noch nie
Das gab's noch nie: Schon jetzt, in der vorletzten Aprilwoche, gibt es in Südhessen Erdbeeren frisch vom Acker. Damit beginnt hier die Erntesaison der süßen Früchte ein bis zwei Wochen früher als üblich.
Sonniger März als Erdbeer-"Booster"
Zu verdanken haben die Landwirte und Erdbeerfans den Ernte-Frühstart vor allem dem sonnigen und gleichzeitig sehr trockenen März. Das sagt uns Patrick Meinhardt, Erdbeer-Anbauer aus Weiterstadt. Die viele Sonne und die Temperaturen haben die Erdbeeren früh reifen lassen. "Jetzt zu dieser Jahreszeit schon rote, reife Früchte. Das ist auch für uns eine Premiere."
Wachsen in Folientunneln
Allerdings wachsen die Erdbeeren jetzt im April auch geschützt in großen Folien- oder Sonnentunneln, in denen es bei entsprechender Sonneneinstrahlung gut und gerne um die 28 Grad warm ist. Wohlfühltemperatur für heranreifende Früchtchen. Klassische Freiland-Erbeeren ohne Folien-"Booster" erwarten die Landwirte dann im Verlauf des kommenden Monats.
Bauern kämpfen mit steigenden Kosten
Ganz wichtig fürs Portemonnaie: Der Preis für eine 250-Gramm-Schale Erdbeeren bleibt zumindest in Südhessen wohl ziemlich stabil im Vergleich zum letzten Jahr. Er liegt nach Angaben von Meinhardt zum Saisonstart so um die 3,50 Euro. Reiner Paul, der Inhaber von Paul's Bauernhof in Hofheim am Taunus, ist da etwas weniger optimistisch. Er rechne mit einem Preis-Plus von 10 bis 20 Prozent, sagte er zum offiziellen Start in die Erdbeersaison. Es habe eine "Kostenexplosion" gegeben für quasi alles, was auf den Höfen für die tägliche Arbeit benötigt werde. Dennoch werde man versuchen, bei den Preiserhöhungen moderat vorzugehen.
Nicht komplett auf die Preise umlegen
Da die Verbraucher derzeit mit höheren Lebenshaltungskosten zu kämpfen hätten, könnten die gestiegenen Ausgaben in der Produktion nicht komplett auf die Erdbeerpreise aufgeschlagen werden, sagte auch der Landwirt Willi Billau aus dem südhessischen Lampertheim. "Die Menschen werden nur so viele Erdbeeren essen, wie sie bezahlen können." Auch der steigende Mindestlohn mache den Höfen zu schaffen, er mache einen großen Anteil der Kosten aus, erläuterte Billau.