#Update Messerangriff
— Polizei Rheinpfalz (@PP_Rheinpfalz) October 18, 2022
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Messerangriff in Ludwigshafen - Hunderte nehmen an Gedenkandacht teil
Eine Woche nach einem Messerangriff mit zwei Toten in Ludwigshafen hat die pfälzische Stadt in einer Kirche unweit der beiden Tatorte der Opfer gedacht.
Bei einer Andacht versammelten sich mehr als 200 Menschen am Dienstag zum Gebet und zündeten Kerzen an. "Weil es unfassbar ist - darum kommen wir jetzt zusammen", sagte die evangelische Pfarrerin Kerstin Bartels. "Zwei Menschen haben durch ein brutales Verbrechen ihr Leben verloren." Unter den Gästen der Andacht waren auch Landessozialminister Alexander Schweitzer und Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (beide SPD).
Trauerzug am Wochenende
Zur Andacht war die Bevölkerung in der Kirche willkommen, es gab kurze Textimpulse, Gebete und Orgelmusik. "Es wird die Möglichkeit geben, Kerzen zu entzünden und die Notfallseelsorge hält sich für Gespräche bereit", hieß es. Die Andacht dauerte rund 40 Minuten, 400 Personen hatten in der Kirche ursprünglich laut Stadt Platz. Am Sonntagmittag kamen nach Angaben der Polizei bereits rund 1.100 Menschen zu einem Traueraufzug und Gedenkminuten nach Oggersheim. Der Aufzug sei friedlich und störungsfrei verlaufen.
Spendenkonto für Hinterbliebene
Der tödliche Messerangriff hat eine große Anteilnahme ausgelöst. Laut einer Mitteilung der Stadt Ludwigshafen möchten viele Menschen die Hinterbliebenen der Opfer unterstützen, auch durch Geldspenden. Deshalb hat Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck die Einrichtung eines Spendenkontos veranlasst.
Spenden an: IBAN DE32 5455 0010 0193 9954 53 mit der Bezeichnung Spendenkonto Oggersheim.
Tatverdächtiger verlegt
Bei der Tat am vergangenen Dienstag waren zwei Männer mit einem großen Küchenmesser getötet worden, ein weiterer Mann wurde schwer verletzt. Der Täter ging der Polizei zufolge mit äußerster Brutalität vor. Der Tatverdächtige wurde bei der Festnahme angeschossen und zunächst in einem Krankenhaus behandelt. Der Mann sei mittlerweile in eine Justizvollzugsanstalt verlegt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Verdächtige habe sich weiterhin nicht zu den Vorwürfen eingelassen.
Ermittlungen zu Motiv laufen
Indes gehen die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat weiter. Wie der SWR unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet, soll bei dem mutmaßlichen Messerangreifer ein Kontaktverbot zu seiner Ex-Partnerin bestanden haben. Erst vor einigen Tagen vor der Tat sei die Polizei wegen des jetzt Tatverdächtigen alarmiert worden. Grund soll ein Beziehungsstreit gewesen sein. Ob diese Streitigkeiten mit der Bluttat zusammenhängen, wird weiter ermittelt.
Opfer wurden obduziert
Der Täter und ein verletzter 27-jähriger Mann sind mittlerweile außer Lebensgefahr. Das bestätigte die Polizei gegenüber HIT RADIO FFH. Vernehmungsfähig sind beide demnach aber noch nicht. Zwei Männer waren bei der Attacke getötet worden. Ihre Leichen wurden inzwischen obduziert. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis starb das 35 Jahre alte Opfer an einem Stich im Halsbereich, der eine Vene und die Lunge verletzte. Das zweite Opfer im Alter von 20 Jahren verblutete nach einer Stichverletzung in den Brustkorb.
Zwei Menschen getötet - einer schwer verletzt
Am Dienstag um kurz nach 12.00 Uhr soll der Tatverdächtige mit einem großen Küchenmesser auf offener Straße zwischen Wohnhäusern auf einen Mann eingestochen haben, sagt die Polizei. Laut Informationen der Bild-Zeitung sei der andere getötete Mann ihm zur Hilfe geeilt - bei beiden habe es sich um Maler gehandelt. Für die beiden 20 und 35 Jahre alte Männer kam jede Hilfe zu spät.
Flucht endete in Drogeriemarkt
Der Täter, so stellt die Polizei den Ablauf später dar, flüchtete vom ersten Tatort. Einige hundert Meter entfernt verletzte er dann einen 27-Jährigen in einem Drogeriemarkt. Dort stellten Polizeibeamte den Tatverdächtigen. Sie schossen auf den Mann, um ihn zu stoppen. Der 25-Jährige wurde schwer verletzt und festgenommen.
LKA Rheinland-Pfalz ermittelt
Auch das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz sei an den Ermittlungen beteiligt, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). "Es wird natürlich in alle Richtungen ermittelt." Ebling, erst vor wenigen Tagen zum neuen Innenminister ernannt, zeigte sich am Rande eines Besuchs im Ahrtal betroffen über die Tat. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer, sagte er. "Eine Tat, die uns natürlich bewegt."
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei richtete eine Anlaufstelle in der Nähe der Tatorte für Zeugen ein. Augenzeugen wie auch Rettungskräften wurde psychologische Hilfe angeboten, um die Geschehnisse verarbeiten zu können. Im Zuge der Ermittlungen hat die Polizei um Zeugenhinweise. Dazu wurde ein Hinweistelefon (0621 / 963 – 2625) und ein Online-Hinweis-Portal eingerichtet. Zeugen werden gebeten, sich zu melden, sowie Videos und Fotos im Portal hochzuladen.
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