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— ESA (@esa) April 14, 2023
Mission der ESA in Darmstadt: Jupiter-Sonde erfolgreich gestartet
Mission der ESA in Darmstadt - Jupiter-Sonde erfolgreich gestartet
Die Jupiter-Sonde der ESA ist gestartet. Noch nie hat eine Mission so weit ins Sonnensystem hinausgereicht. Das Ziel der Sonde „Juice“ (Jupiter icy moons) sind wie der Name schon verrät, vor allem die Monde des größten Planeten unseres Sonnensystems.
Hunderte Millionen Kilometer entfernt geht es dabei auch um die Frage, ob es auf den Jupitertrabanten grundsätzlich Leben geben könnte. Ziel sind die Monde, deren Oberfläche von Eis bedeckt ist, darunter könnten sich Ozeane aus flüssigem Wasser verbergen.
Start von Weltraumbahnhof in Französisch Guayana
Jetzt ist die Raumsonde "Juice" (steht für Jupiter icy moons) vom Weltraumbahnhof in Französisch Guayana gestartet. Mit ihren zehn Instrumenten an Bord soll sie dann vor allem einen Blick auf die großen Monde werfen, denn dort gibt es Wasser unter einem kilometerdicken Eispanzer. "Drei Monde haben Ozeane und die haben tatsächlich sehr viel Wasser", sagt Missions-Ingenieurin Angela Dietz vom Kontrollzentrum der Esa in Darmstadt. Von dort aus wird die über eine Milliarde Euro teure Mission in den kommenden Jahren gesteuert.
Im Fokus: Drei Jupiter-Monde
"Europa", "Kallisto" und "Ganymed" sind die Monde, auf die die Wissenschaftler ab 2031 nach der jahrelangen Reise der Sonde blicken wollen. Bei allen drei Monden gehen die Forscher davon aus, dass es Meere unter dem Eis gibt.
Voraussetzungen für Leben im All laut den Wissenschaftlern:
- Wasser
- Energie
- bestimmte Elemente, die als Bausteine für Moleküle dienen können
- Stabilität über mehrere Millionen Jahre
- ABER: Ein direkter Nachweis von Lebewesen sei nicht möglich. Es kann nur untersucht werden ob die Grundlagen da sind.
Leben könnte es am wahrscheinlichsten auf "Europa" geben
"Auf "Europa" und "Ganymed" gibt es Chancen", sagt Dietz. "Wobei "Europa" die größte Wahrscheinlichkeit hat, weil er näher am Jupiter ist, der hat mehr Wärme und Energie." Theoretisch könnte es dort also Leben im Ozean geben, wie Dietz erklärt. Mit den zehn Instrumenten, neun von europäischen Partnern und eines der US-Raumfahrtagentur Nasa, seien verschiedene Untersuchungen möglich, unter anderem Radar- und Lasermessungen. Mit dem Radar können auch unter der Eisschicht Daten gesammelt werden. Bis zu 19 Kilometer kommt man Dietz zufolge durch das Eis. Bei früheren Missionen der Nasa zu Jupiter sei kein solches Radar an Bord gewesen.
Jupitermond "Ganymed" soll vermessen werden
Mit im Boot bei den Instrumenten war unter anderem auch das Institut für Planetenforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin. Mit dem Laser Altimeter "Gala" (Ganymede Laser Altimeter) solle die Oberfläche "Ganymeds" vermessen werden, sagt der Verantwortliche für das "Gala"-Experiment, Hauke Hussmann. "Wir scannen quasi den gesamten "Ganymed"". Das sei wichtig, um die Entwicklung des Mondes zu verstehen. "Der zweite wichtige Aspekt der im Jupitersystem dazukommt ist die Gezeitendeformation." Die Monde würden sich während ihres Umlaufs um den Planeten verformen.
Später wird ein 3D-Modell erstellt
"Die Höhe dieser zeitlichen Veränderung, die kann uns Aussagen darüber geben, ob im Inneren flüssiges Wasser vorhanden ist, ob also ein globaler Ozean auf "Ganymed" vorhanden ist, wie es Modellrechnungen voraussagen", sagt Hussmann. Mit den Daten und mit Bildern der Kamera "Janus", an der das DLR maßgeblich beteiligt war, könne später auch ein digitales 3-D-Modell des komplett mit Eis bedeckten Mondes erstellt werden.
Flüssiges Wasser so weit weg von der Sonne?
Wie aber kann es sein, dass Hunderte Millionen Kilometer von der Sonne entfernt flüssiges Wasser existieren soll? "Der Jupiter mit seiner enormen Masse hat riesige Gezeitenkräfte, die er ausübt", sagt Hussmann. Das führe im Inneren der Monde zu Reibungen und daraus entstehe Wärme. "Das ist die Energiequelle, die bei den Monden eine erhebliche Rolle spielt."
Sonde wird acht Jahre im All unterwegs sein
Bevor die Sonde ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat sie erst noch mal eine lange Reise vor sich. Nach dem Start wird sie ihre Solarpaneele mit einer Größe von 85 Quadratmetern entfalten. Bevor sie sich auf den Weg ins äußere Sonnensystem macht wird sie auf ihrer achtjährigen Reise aber erst noch einmal um die Venus und drei Mal um die Erde fliegen, um Geschwindigkeit aufzunehmen.
An "Europa" fliegt "Juice" nur zweimal vorbei
Die Reise durch den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter ist bei dem Flug nach Angaben von Dietz kein Problem. Nach dem Plan soll die beim Start sechs Tonnen schwere Sonde 2031 am Jupiter ankommen. Dort wird "Juice" an den Monden vorbeifliegen. An "Europa" wird die Sonde nur zwei Mal vorbeifliegen. "Der Mond ist nahe am Jupiter und der hat eine sehr hohe Strahlenbelastung und auch Gravitationskräfte wirken dort sehr stark", sagt Dietz. Das sei auch eine Frage der Sicherheit für "Juice".
"Ganymed" ist die letzte Station
Zum Schluss wird die Sonde in einen Orbit um "Ganymed" einlenken, den größten der Monde und dem einzigen Trabant mit einem Magnetfeld im Sonnensystem. Dort wir die Sonde dann voraussichtlich im September 2035 abstürzen.
Das Entstehung von "Juice" hat die Esa in mehreren Videos festgehalten.
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