Start-up-Gründungen legen deutlich zu: Darmstadt pro Kopf in Top 5
Darmstadt pro Kopf in Top 5 - Start-up-Gründungen legen deutlich zu
Nach dem Krisenjahr für Gründer 2022 sind wieder deutlich mehr Start-ups in Deutschland entstanden. In einem bundesweiten Ranking spielt auch Darmstadt oben mit.
Im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Neugründungen um 16 Prozent gemessen am zweiten Halbjahr 2022 auf knapp 1.300, wie eine in Berlin veröffentlichte Studie des Bundesverbands Deutsche Startups zeigt.
Hamburg legt stark zu
Vor allem die Hauptstadt sei nach dem Einbruch im vergangenen Jahr mit 40 Prozent mehr Neugründungen (262) zurückgekommen, hieß es. Berlin hatte das raue Umfeld für Start-ups 2022 mit schwierigen Finanzierungsbedingungen besonders zu spüren bekommen. Prozentual ähnlich stark legte Hamburg mit 90 Gründungen zu. In München wuchs die Zahl der Gründungen dagegen nur leicht um zwei Prozent auf 95.
München bleibt vorne
Allerdings blieb die bayerische Metropole in Relation zur Einwohnerzahl an der Spitze: In München gab es demnach in den zwölf Monaten von Juli 2022 bis Juni 2023 rechnerisch 12,6 Neugründungen von Start-ups pro 100.000 Menschen, etwas mehr als in Berlin (12,3).
Rückkehr zum Aufwärtstrend der vergangenen Jahre
Der Start-up-Verband wertete starke Gründungszahlen im Frühjahr sowie im Juni als Rückkehr zum Aufwärtstrend der vergangenen Jahre in Deutschland. "Nach dem Einbruch der Neugründungen im Jahr 2022 ist das ein wichtiges Signal für die Wirtschafts- und Innovationskraft unseres Landes", sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Miele.
Mit Ukraine-Krieg hielten sich Investoren zurück
Deutsche Start-ups hatten einen langen Boom erlebt und 2021 Rekorde bei der Finanzierung durch Investoren verzeichnet. In der Pandemie bekam die Digitalisierung einen Schub - ob bei Finanzgeschäften, Essenslieferungen oder beim Online-Shopping. Doch mit dem Ukraine-Krieg, steigenden Zinsen und Unsicherheit in der Wirtschaft hatte sich der Markt gedreht: Investoren hielten sich zurück, Start-ups strichen reihenweise Jobs.
2023: Zahl der Neugründungen auf niedrigem Niveau
Auch bei den Neugründungen ging es laut Start-up-Verband bergab - von knapp 3.200 im Rekordjahr 2021 auf 2.619 im Jahr 2022. Mit fast 1.300 Neugründungen im ersten Halbjahr 2023 liegt die Zahl also weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Darmstadt und Heidelberg in Top Fünf vertreten
Bemerkenswert sei, dass sich im Ranking der Gründungen pro Kopf Karlsruhe, Darmstadt und Heidelberg als drei forschungsnahe Standorte unter den Top Fünf befänden. Das zeige das Potenzial jenseits von Start-up-Hotspots wie Berlin und München. "Um unsere Stärke in der Forschung besser zu nutzen, müssen wir das Thema Unternehmertum in den Hochschulen prominenter machen und rechtlich-bürokratische Hürden bei der Ausgründung senken", sagte Miele. "Gelingt das, werden wir an deutschen Universitäten noch viele Start-up-Gründungen sehen."