Online-Projekt von Studenten - Dörfersterben in Hambach wird gestoppt
Immer öfter kommt es in kleinen Gemeinden dazu, dass junge Menschen in die Stadt ziehen und Arbeitsplätze frei bleiben, die Dörfer also langsam aussterben. Jetzt haben junge Studierende jedoch große Erfolge mit ihrem Instagram-Account erzielt und erhoffen sich, hiermit eine mögliche Lösung für das Problem gefunden zu haben.
Vier Studierende der Hochschule Darmstadt am Standort Dieburg haben den Instagram-Account wegen eines Hochschulprojekts ins Leben gerufen.
"Negativspirale"
Was versteht man eigentlich unter dem Begriff "Dörfersterben"? Im Interview erklärt der Gründer des Instagram Accounts, Niko Moosmüller, dass es eine Negativspirale gebe, bei der mehrere Aspekte eine Rolle spielen würden. Keine Orte, um zusammen zu kommen, keine Wirtschaft, wenige bis keine Einkaufsmöglichkeiten sowie die fehlende Infrastruktur würden es für junge Menschen extrem unattraktiv machen, in Dörfern zu bleiben. In der Stadt gebe es einfach mehr Perspektiven. Zudem sei es ein Problem, wenn junge Leute studieren wollen, da hierfür weggezogen werden müsse und die Alternative des Pendelns meist nicht infrage komme. Gleichzeitig sei es jedoch auch für Firmen problematisch, wenn junge Menschen in den Orten fehlen, denn dadurch finden sie keine Arbeitskräfte mehr.
Erfolg über Social Media
Die Videos beinhalten vor allem Naturaufnahmen, aber auch viele Interviews mit den traditionellen Vereinen, sodass junge Menschen einen Einblick in das Dorfleben Hambachs erhalten. Sie sollen hierdurch motiviert werden, in den Dörfern zu bleiben. Zudem sollen aber auch ältere Menschen über den Account miteinander verbunden werden und miteinander interagieren. Neben viel positivem Feedback, zeigt sich der Erfolg auch darin, dass sich Menschen allein für den Account der Studenten ein Profil auf Instagram angelegt haben.
Wichtige Themen
Neben der Bewerbung von Konzerten, auf die Leute teils nur wegen des Instagram-Accounts gestoßen sind, behandelt der Social Media Kanal auch wichtige Themen, wie beispielsweise das Blutspenden. Es gebe stets viele weitere neue Themen, so Moosmüller. Der Account werde daher auch über das Hochschulprojekt hinaus weitergeführt.
Imagevideo und Leitfaden
Neben einem Imagevideo für Hambach ist auch ein Leitfaden geplant, der anderen Dörfern als Ratgeber dienen soll. So sei das Ziel, laut Moosmüller, dass auch andere Dörfer solch ein Konzept erstellen können, um das Dörfersterben zu bekämpfen.
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