Parkdeck und Hotel am Miramar Weinheim: Bürgerentscheid am 9. Juni
Bürgerentscheid am 9. Juni - Hotel und Parkdeck für Miramar Weinheim?
Ob das Freizeitbad Miramar in Weinheim neben dem Bad ein Parkhaus und ein Wellness-Hotel bauen darf, liegt in der Hand der Bürgerinnen und Bürger. Der Gemeinderat hat am Mittwochabend (7.2.) einen Bürgerentscheid dazu auf den Weg gebracht. Dieser richtet sich gegen einen Bebauungsplan vom September 2023, mit dem der Gemeinderat zunächst eine Erweiterung möglich gemacht hatte.
Da das Bürgerbegehren die für einen Bürgerentscheid erforderlichen Kriterien einhält, gebe es keinen Spielraum für eine Ablehnung, erklärte auch Oberbürgermeister Manuel Just.
Hohe Beteiligung erwartet
Nach dem Gemeinderatsbeschluss vom September hatte eine Bürgerinitiative begonnen, Unterschriften für ein Bürgerbegehren zu sammeln. Kurz vor Weihnachten wurden knapp 2.900 Unterschriften übergeben – damit war das Quorum deutlich erreicht. Vertreter der Fraktionen ließen erkennen, dass sie die rechtlichen Rahmenbedingungen akzeptieren – auch wenn sie inhaltlich immer noch hinter dem Projekt stehen. Der Bürgerentscheid wird am Sonntag, 9. Juni, stattfinden – parallel zu den Europa- und Kommunalwahlen. Dadurch erwartet man sich eine hohe Wahlbeteiligung.
Parkplatznot besonders im Sommer
Die vorliegenden Pläne des Miramar sehen nach eigenen Angaben vor, insgesamt 35 Millionen Euro zu investieren, mit einem Hotel 120 neue Jobs zu schaffen und mit einem Parkhaus seit Jahrzehnten fehlende Parkplätze zu ergänzen. Denn besonders im Sommer, wenn auch das benachbarte Strandbad geöffnet ist, wird es eng: Anwohner sind von zugeparkten Straßen genervt. Sie bezweifeln aber eine spürbare Entlastung durch das neue Parkdeck. Das Parkhaus sei zu weit weg, Besucher würden es deshalb nicht annehmen. Sie fordern stattdessen unter anderem eine bessere Anbindung an den ÖPNV oder eine Lösung mit Shuttlebussen.
Steinhart: "Setze auf die Solidarität der Bürger"
Miramar-Geschäftsführer Marcus Steinhart reagiert auf die aktuelle Entwicklung in einer Pressemitteilung. Er sagt zu dem Bürgerentscheid über das Großprojekt: "Natürlich habe ich mich zunächst geärgert, weil es jetzt eine neue Hürde gibt, die zu nehmen ist. Andererseits setze ich auf den Verstand und die Solidarität der Bürger, die erkennen, dass wir alle gemeinsam keine Ideologie verfolgen, sondern eine sehr pragmatische Lösung für ein unstrittiges Problem gefunden haben und gleichzeitig den Tourismus-Standort Weinheim erheblich aufwerten."