Ehepaar gesteht vor Gericht - Mutmaßlicher Doppelmord für Kinderwunsch
Ein Ehepaar aus Sandhausen bei Heidelberg steht im Verdacht, im März 2024 zwei Ukrainerinnen getötet zu haben. Heute (07.01.) beginnt der Prozess am Landgericht Mannheim.
Zum Prozessauftakt gestanden die beiden Angeklagten in von ihren Anwälten verlesenen Erklärungen die Taten. Darin äußerten beide Reue über das Geschehen. Umgebracht wurden eine 27-jährige Frau und ihre 51-jährige Mutter, beide stammten aus der Ukraine.
Geflüchtete Ukrainerinnen getötet
Die Tat soll dazu gedient haben, das wenige Wochen alte Baby der jüngeren getöteten Frau als eigenes auszugeben und es selbst großzuziehen. Das Ehepaar wird zudem der Entziehung Minderjähriger beschuldigt. Die Ermordeten und das Baby lebten zuvor in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis.
Motiv: Wunsch nach eigener Tochter
Der Hintergrund des Verbrechens ist laut Angaben der Staatsanwaltschaft ein unerfüllter Kinderwunsch des Ehepaars. Die 44-jährige Frau wollte seit Langem eine Tochter. Aus diesem Grund habe sie gezielt Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten aufgenommen. So traf sie auf die 27-Jährige und deren Familie. Vermutlich wurde die Beziehung zu den Geflüchteten genutzt, um das Baby zu entführen. Die 44-Jährige und ihr 43-jähriger Mann planten offenbar, das Kind als ihr eigenes auszugeben.
Entdeckung und Festnahme
Am 7. März 2024 entdeckte ein Passant die Leiche der 27-jährigen Frau am Rheinufer bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis). Daraufhin begann die Polizei zu ermitteln. Am 13. März 2024 nahm sie das verdächtige Ehepaar fest. Die Beamten fanden das Baby wohlbehalten bei ihnen. Wenige Tage später, am 19. März 2024, wurde die Leiche der 51 Jahre alten Großmutter des Säuglings in einem Anglersee bei Bad Schönborn von einem Polizeitaucher geborgen. Die Obduktion ergab, dass beide Frauen durch äußere Gewalteinwirkung starben.
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