Überraschung in Ludwigshafen - Steinruck tritt nicht mehr als OB an
Ludwigshafens parteilose Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (62) bewirbt sich 2025 nicht erneut um das Amt in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz.
In einer sechsseitigen "persönlichen Erklärung" nannte Steinruck die schwierige finanzielle Lage als einen der wesentlichen Gründe, warum sie nicht für eine zweite Amtszeit kandidiere.
Steinruck: Will Stadt nicht kaputtsparen
"Ich kann und will diese Stadt nicht kaputtsparen - wozu ich aber letztendlich gezwungen würde, wenn wir zu keinen strukturellen und nachhaltigen Veränderungen bei der Finanzausstattung unserer Kommunen und letztendlich einem Umsteuern kommen."
Herausforderndes Amt für Steinruck
Seit 2018 ist Steinruck Oberbürgermeisterin einer Stadt mit vielen Herausforderungen. Dass in einer Grundschule Dutzende Erstklässler das Schuljahr wiederholen müssen, hatte ebenso überregional für Aufsehen gesorgt wie die gleichermaßen nötige wie teure Sanierung des Hochstraßensystems.
Bereits aus SPD ausgetreten
Die Verkehrsader hat immense Bedeutung auch für Unternehmer und Pendler in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Ihren Austritt aus der SPD hatte Steinruck vor einem Jahr mit deutlicher Kritik an der Landesregierung verbunden.
Steinruck: Extrem intensive Jahre
Nach "extrem intensiven Jahren" habe sie sich gefragt, ob sie dieses hohe Maß an Energie und Kraft weitere acht Jahre aufbringen möchte und könne, teilte die Oberbürgermeisterin jetzt mit. "Ehrlicherweise kann ich dieses Versprechen unter den gegebenen Voraussetzungen nicht geben. Daher habe ich mich entschieden, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten."
SPD: Entscheidung verdient Respekt
Die SPD Ludwigshafen reagierte mit den Worten, die Entscheidung verdiene Respekt. Gleichwohl sei die Bilanz der Politikerin "durchwachsen". Einerseits sei Steinruck etwa in Zusammenarbeit gelungen, die großen Verkehrsinfrastrukturvorhaben voranzutreiben. Gleichzeitig seien andere drängende Probleme nicht zufriedenstellend bearbeitet.