Riedbahn wieder am Start - Anlaufprobleme nach Milliarden-Sanierung
Im Dezember feierte die Deutsche Bahn die Wiedereröffnung der sanierten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Die Generalsanierung kostete insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Bundesverkehrsminister Volker Wissing war ebenfalls anwesend und hob die erwartete Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Strecke hervor. Seit dem Neustart berichten uns aber Fahrgäste über Verspätungen und Zugausfälle.
Das bestätigt auch eine Stichprobe unseres FFH-Reporters am Bahnhof in Groß-Gerau-Dornberg: Riedbahn-Nutzer berichteten über Verspätungen und Zugausfälle nach der Wiedereröffnung der Strecke. Jüngere Fahrgäste beklagten, dass sie durch die Unzuverlässigkeit der Züge Ärger in der Schule bekämen.
Deutsche Bahn verteidigt Projekt
Wir haben die Deutsche Bahn um ein Statement gebeten, wie sie den Neustart nach der 1,3 Milliarden Euro teuren Riedbahn-Sanierung bewertet. Eine Bahnsprecherin antwortete schriftlich: "Die Deutsche Bahn ist mit dem Wiederanlauf des Zugverkehrs auf der frisch sanierten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim weitgehend zufrieden. Dass bei einem Großprojekt dieser Dimension mit hunderten neuen Anlagen und tausenden Kilometern neu verlegter Kabel anfangs noch Störungen auftreten können, ist völlig normal. Wir fahren die Strecke aktuell unter voller Last ein und beseitigen letzte Fehlerquellen so schnell es geht. Das ist Teil jeder Inbetriebnahme."
Größere Bauarbeiten für mindestens fünf Jahre überflüssig
Die Bahn versichert, dass die Infrastruktur der Strecke jetzt in einem besseren Zustand ist. Die Generalsanierung soll größere Bauarbeiten für mindestens fünf Jahre überflüssig machen. Kritiker meinen, die Erwartungen an die Komplettsanierung seien zu hoch gesteckt worden. Die Deutsche Bahn weist in einem weiteren Statement diese Vorwürfe zurück. Sie betont, dass die Sanierung die Betriebsqualität verbessert hat. Probleme wie alte Technik und häufige Störungen sollen der Vergangenheit angehören.
Verzögerungen durch Überlastung
Die Bahn argumentiert, dass etwa 80 Prozent der Verspätungen auf den schlechten Zustand und die Überlastung der Schienennetze zurückzuführen sind. Die Riedbahn, eine der meistbefahrenen Strecken in Deutschland, war vor der Sanierung besonders betroffen.
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