Premiere im Mainzer Zollhafen - Ein schwimmender Roboter sammelt Müll
Er braucht keine Pause, arbeitet bis zu sechs Stunden vollautomatisch und sammelt auch an den entlegensten Stellen zwischen Booten, Yachten oder Tauen im Wasser den herumtreibenden Müll ein: Ein Reinigungsroboter hat den unbeliebten Job im Hafenbecken des Mainzer Zollhafens übernommen.
Der sogenannte "Jellyfishbot" getauft auf den Namen Jean-Pierre kann autonom oder auch ferngesteuert Abfälle und Öle auf der Wasseroberfläche aufnehmen. Hafenmeister Detlev Höhne hat vor der Anschaffung des 23.000 Euro teuren Hafenroboter immer wieder selbst mit seinem Boot herausfahren müssen, um herumtreibende Getränkedosen, Flaschen oder Verpackungen herauszufischen. Das macht jetzt der Hafenroboter für ihn.
Mit Schleppnetz quer durch den Hafen
Morgens beginnt der Roboter sein Tageswerk. Höhne zieht ihn dann aus der Garage, er lässt ihn mit einer Seilwinde ins Wasser, dann nur der Startknopf, und der kleine Katarmaran, so groß wie eine Umzugskiste, beginnt seine Arbeit.
Den Müll fängt er im Schleppnetz ein, nach dem Zufallsprinzip, er funktioniert also so wie ein Rasenroboter. Die Ausmaße des Arbeitsfeldes grenzt der Hafenmeister per GPS ein. Notfalls kann Höhne aber auch mal per Fernsteuerung eingreifen.
Eine Art Wasserdrohne
Wie bei einer Drohne sieht Höhne das Sichtfeld des schwimmenden Müllroboters auf einem Bildschirm an der Fernsteuerung. Entwickelt wurde der Roboter von einem französischen Start-Up.
Premiere im Mainzer Zollhafen
Die Verschmutzung des Hafenbeckens habe in den vergangenen vier Jahren zugenommen. Das sei zum einen auf das Freizeitverhalten der Besucher, zum anderen auf die starke Bautätigkeit zurückzuführen. Die Marina Zollhafen ist den Angaben zufolge der erste Sportboothafen in Deutschland, der diese neue Technologie im Umweltschutz einsetzt.