Heidenrod nachts dunkel - Laternen-Abschaltung soll Energie sparen
Stockdunkle Straßen - Heidenrod schaltet nachts die Laternen ab
In ganz Heidenrod im Rheingau-Taunus-Kreis gehen um 22:30 Uhr die Lichter aus. Alle Laternen werden bis 5:30 Uhr abgeschaltet, das soll Energie sparen.
"Wir befinden uns in einem Energiekrieg, der gegen uns geführt wird", sagte uns Bürgermeister Volker Diefenbach (SPD). Man müsse sehen, dass die Gasreserven reichen und es zu keinen längeren Strom-Ausfällen kommt. Daher seien alle Gemeinden und Kreise aufgefordert, 20 Prozent Energie einzusparen.
Gibt es viel Kritik an der Abschaltung?
Die Gemeinde Heidenrod will das erreichen, indem in den öffentlichen Räumen weniger geheizt und weniger beleuchtet wird. Und eben durch die nächtliche Abschaltung der Straßenlaternen. "Es gab wenig Aufregung oder Kritik", sagte uns der Bürgermeister. Gerade mal zehn Mails habe er zu dem Dunkel-Beschluss bekommen.
Wie viel Strom soll damit gespart werden?
Die Abschaltung der Straßenbeleuchtung soll laut Diefenbach 35.000 Euro Energiekosten und 120.000 Kilowattstunden Strom einsparen. Der Gemeindevorstand hat das Thema jetzt aber noch einmal neu beraten und auch wegen mancher Kritik beschlossen, dass die Total-Abschaltung verkürzt wird: Sie soll nur noch zwischen 1 Uhr nachts und 4:30 Uhr gelten. Zwischen 20 Uhr und 1 Uhr sollen die Laternen auf halbe Strahlkraft reduziert werden. Angeblich bringt das unter dem Strich trotzdem die geplante Einsparung.
Ortsvorsteher Brandscheid ist dagegen
"Ich halte das für falsch", sagt dagegen der Laufenseldener Ortsvorsteher Lukas Brandscheid (CDU) im FFH-Gespräch. Er ist komplett gegen die Abschaltung. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Gemeinde selbst mit zahlreichen Windrädern sehr viel Strom produziere und dann ihre eigenen Straßen nicht beleuchte. Das sei für das Sicherheitsgefühl der Bürger nicht gut: "Man fühlt sich einfach unwohl". Auch die Freien Wähler im Gemeindeparlament sind nicht für die nächtliche Verdunklung.
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