Berufsschifffahrt in Sorge - Für März zu wenig Wasser im Rhein
Die Wasserstände im Rhein sind für diese Jahreszeit zu niedrig, bestätigt uns Cornelia Löns-Hanna vom hessischen Umweltministerium auf FFH-Anfrage. Das Problem: Es regnet zu wenig. Im Übrigen ist eine große Schneeschmelze in den Alpen ausgeblieben. Wenn der Rheinpegel weiter sinken sollte, wird die Schiffahrt wohl wieder eingeschränkt werden müssen.
Die Pegelstände am Rhein sind seit Wochen auf einem stagnierenden, niedrigen Niveau. Am 6. März um 10:45 Uhr liegen sie beispielsweise in Kaub bei 101 Zentimeter und in Bingen bei 115 Zentimenter.
Sehr niedriger Pegel für März
Löns-Hanna erklärt, dass im Zeitraum von 1961 bis 2022 ca. 10 Prozent der Tagesabflüsse von Anfang März, gemeint sind Wassermengen in einem fließenden Gewässer, unter dem gemessenen Wert von diesem Jahr liegen. Das heißt: Der Rhein hat in den Märzmonaten der vergangenen 60 Jahren fast ausschließlich mehr Wasser geführt als in diesem Jahr. Deswegen spricht man nun von Niedrigwasser.
Immer häufiger Niedrigwasser
Die berufliche Schifffahrt hat ein besonderes Auge auf die Pegelstände. Noch ist aber genug Wasser unterm Kiel, bestätigt uns u.a. Michael Maul, Geschäftsführer der Rheinfähre Maul. Ab einem Pegelstand von 80 Zentimetern werde es aber kritisch, dann müssten Flachwasserfähren angemietet werden. Dies sei kostspielig.
Maul beobachtet mit Sorge die Zunahme von Niedrigwasser in den Winter- und Frühjahrsmonaten. Verantwortlich sei der Klimawandel.
Keine Prognosen möglich
Wie sich die Situation weiterentwickelt, kann nicht vorhergesagt werden. Dafür fehlen sichere langfristige Wettervorhersagen, so Cornelia Löns-Hanna. Doch: "Ergiebige Niederschläge im Rheineinzugsgebiet können wieder zu einer Normalisierung des Wasserstandes führen".